Von seinem Onkel Papst Alexander VIII. wird Pietro Ottoboni zum Kardinal ernannt und gelangt so bereits als junger Mann zu Macht und Status. Ottoboni, der als letzter solcher Kardinalnepot in die Geschichte eingeht, erscheint insofern zunächst als Beispiel von römisch-katholischer Vetternwirtschaft. Seinen Einfluss setzt er aber auch dafür ein, sich leidenschaftlich als Kunstmäzen zu engagieren, versammelt um sich die bedeutendsten Komponisten der damaligen Zeit wie Arcangelo Corelli, Antonio Vivaldi, Alessandro und Domenico Scarlatti, Antonio Caldara und Georg Friedrich Händel. Im Palazzo della Cancelleria in Rom veranstaltet Ottoboni Opernaufführungen, verfasst selbst Libretti und lässt diese vertonen.

Das Ensemble Tra Noi begibt sich auf musikalische Spurensuche im Kreise Ottobonis. Das spiel- und experimentierfreudige Quartett war bereits 2024 bei den Händel-Festspielen Göttingen zu Gast und gewann prompt den Publikumspreis der „göttingen händel competition“.