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Sonntag, 2. Februar 2025
11:30 Uhr – 12:30 Uhr

Hörsaal Audi 11, Auditorium
Kunstwerk des Monats

Willkomm und Abschied: Der Abschied des Tobias von Carl Oesterley (1805-1891)

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Vortrag mit Prof. Dr. Michael Thimann

"Auch hatte sich Oesterley vorgenommen, in Italien ein Historienbild zu schaffen, und begann bereits kurz nach seiner Ankunft in Rom mit der Arbeit an der Komposition; so teilte er seinem Bruder im Januar 1827 mit: „Dein Brief traf mich gerade mitten in d. Arbeit an einem Karton, zu einem Bilde, den Tobias darstellend, wie er vom Vater gesegnet wird unter d. Schutze d. Engels, und bei d. Worte d. Mutter v. Tobias Cap. 5, V. 25. […] Bitte ließ Vater und Mutter das ganze Buch Tobias vor, es ist himmlisch schön, in dem nächsten Brief will ich eine kleine Skizze von meinem Carton, der in 5 Tagen fertig sein wird mitschicken.“

Diesem alttestamentlichen Thema war Oesterley sehr verbunden, die Figur des Tobias, der Abschied von seinen Eltern nimmt bot hohes Identifikationspotential für den jungen Mann fern von zu Hause. Das sehr persönliche Gemälde blieb im Besitz der Familie des Künstlers, bis es 2018 verkauft wurde und als Leihgabe aus Privatbesitz in die Göttinger Universitätskunstsammlung kam (Abb. 9).

Das Bild zeigt den blinden Vater auf einer steinernen Bank vor dem mit einer Weinlaube überfangenem Hauseingang sitzend. Segnend hat er die linke Hand ausgetreckt über den Kopf des Tobias, der vor ihm kniet. Hinter dem Jungen steht der Schutzengel Raphael, welcher eine Hand auf die Schulter des Knienden gelegt hat. Im Türrahmen hinter dem blinden Mann steht die Mutter, sie hält einen mit Früchten gefüllten Korb als Wegzehrung für ihren Sohn. Ihre rechte Hand hat sie in den Stoff ihres Mantels gehüllt und zum Kopf geführt, als wolle sie damit die Tränen abwischen, von denen im Vers 25 des fünften Kapitels im Buch Tobias die Rede ist. Das Personal der biblischen Erzählung wird durch einen Knecht und einen kleinen Hund erweitert. Während die Figuren der linken Bildhälfte von der Hauswand hinterfangen werden, öffnet sich hinter Tobias und dem Engel rechts der Ausblick auf eine weite Ideallandschaft, die mit einem dunstig verblauten Gebirge abschließt. In den schmalen, etwas gelängten Proportionen der Figuren, ihrem Ausdruck sowie der vielfarbigen Gestaltung der Engelsügel tritt Oesterleys Beschäftigung mit der italienischen Malerei des Quattrocento klar hervor. Ebenso erinnern Farbigkeit und Figurenanordnung an die Arbeiten der von Oesterley hoch geschätzten Lukasbrüder. Besonders ins Auge fallend ist aber die große Ähnlichkeit zwischen Oesterleys Komposition und der Rückkehr des Tobias, welche 1823 von Moritz Daniel Oppenheim (1800–1882) gemalt und von Bertel Thorvaldsen (1770–1844) erworben wurde (Abb. 8).

Beide Gemälde zeigen auf der linken Bildhälfte den von Wein überfangenem Hauseingang und rechts den Ausblick in eine weite verblaute Landschaft mit Bergen. In Oppenheims Gemälde steht der blinde Vater vor der Tür und ist nach rechts gewendet, aus dieser Richtung nähert sich Tobias und umfasst seine Arme. Wie bei Oesterley finden sich neben dem Schutzengel auch die Mutter, ein Knecht sowie ein Hund, der Tobias begleitet hat. Aufgrund dieser starken Entsprechungen bei der räumlichen Anordnung und den gezeigten Figuren kann davon ausgegangen werden, dass Oesterley die Rückkehr des Tobias in Rom in Thorvaldsens Sammlung gesehen hatte und mit seinem Gemälde den Beginn des Geschehens zeigen wollte."
Katja Mikolajczak

"Dem Ideal der Nazarener folgend lehnt sich die Komposition an die Malerei der italienischen Renaissance an."
Ausst. Kat. Göttingen 2019, Katja Mikolajczak

 
 

Ort:

Hörsaal Audi 11, Auditorium
Weender Landstraße 2
37073 Göttingen

 


 
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