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- St. Jacobi
Himmlische Klänge zum Michaelistag
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- Abendmusik zum Michaelistag im Rahmen des 9. Bachfestes
- erschienen am 01. Oktober 2023
Das Gefühl, wenn Himmel und Erde sich berühren und der Mensch Gottes Anwesenheit spüren kann, wird besonders durch das Zusammenspiel von Chor und Orchester vermittelt, sodass man sich für kurze Zeit fühlt, als wäre man Teil des besungenen Engelsheeres. Johann Sebastian Bach vermochte diese religiösen Aspekte in seiner Musik zum Ausdruck zu bringen und komponierte für das, vor allem in der Zeit des Barocks, wichtige Kirchenfest – den Michaelistag – vier ganz besonders feierliche Kantaten.
Diese konnten die Besucher:innen am Freitagabend den 29. September bei der Abendmusik zum Michaelistag genießen, die im Rahmen der Eröffnung des 9. Bachfestes in Göttingen vorgeführt wurde. Ort des Konzertes war die besonders gut zum Anlass passende Jacobikirche, die der Göttinger Innenstadt ihren Charme verleiht.
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- Deutsches Theater
Ein wunderbar empathischer und filigran gewebter Theaterabend
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- »Der Kirschgarten« in der Inszenierung von Erich Sidler zur Spielzeiteröffnung
- erschienen am 01. Oktober 2023
So viel Blütenpracht und so viel blauer Horizont. Doch diese Weite sieht kaum jemand auf dem verschuldeten Landgut, wo die Menschen ausharren, keine Mutprobe wagen und nicht einmal ihren Sehnsüchten vertrauen. Sie könnten ja auch damit scheitern, während sie sich an ihrem beengenden Miteinander aufreiben. In ihren Mikrokosmos vertieft sich Erich Sidler mit Anton Tschechows Schauspiel »Der Kirschgarten« zum Auftakt der Spielzeit. Und wie am Abend zuvor bei Henrik Ibsens Schauspiel »Nora oder Ein Puppenhaus« in der Inszenierung von Marcel Gisler, bringt auch Erich Sidler mit seinem Ensemble verkorkste Seelenlandschaften zum Sprechen, was sie umtreibt und wie sie sich der Realität verweigern.
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- Deutsches Theater
Berührende und manchmal auch erschreckend gegenwärtige Nahaufnahmen
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- Premiere »Nora oder Ein Puppenhaus« im dt.2
- erschienen am 29. September 2023
Die helle Sofalandschaft auf der dt.2-Bühne lässt an eine Festung denken. Sogar die Kissen halten sich an eine Formation, nach Größe und Farbton drapiert, damit nur ja kein wohnlicher Eindruck entsteht. Den Rest erledigt der Saugroboter, der auch prompt auf Gaia Vogels Kommando reagiert. Ihre Nora gönnt sich manchmal kleine selbstironische Momente, aber die nur ganz für sich, wenn ihre Rolle als Prestigeobjekt gerade nicht gefragt ist und auch sonst niemand Ansprüche an sie stellt. Dann muss sie auch nicht mehr diese selbstbewusste, attraktive Pose stemmen und kann ihre innere Erschöpfung preisgeben. In der müden Gestalt, die sich jetzt in die Polter verkriecht, wird eine andere Seite einer wortgewandten und stets anpassungsbereiten Frau spürbar, die in Henrik Ibsens Schauspiel »Nora, oder Ein Puppenhaus« ihre Ehelebensfestung verlässt. In demonstrativen Posen erschöpfen sich auch die anderen Figuren mit ihren Ansprüchen und Forderungen an sich und gegen Nora, denen Regisseur Marcel in seiner Inszenierung in berührenden Nahaufnahmen nachspürt.
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- St. Johannis
75 Jahre Menschenrechte - musikalisch kongenial umgesetzt
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- Ballettensemble von »art la danse« und das Göttinger Symphonieorchester
- erschienen am 26. September 2023
Chaillot, so haben Berndt Eberhardt, Kantor an St. Johannis, und Judith Kara, Leiterin der Ballettschule Art la danse den Ballettabend zum 75. Jubiläum der Menschenrechtsdeklaration genannt, der am Wochenende zwei Mal in der St. Johanniskirche zu sehen und zu hören war. Im Pariser Palais Chaillot haben am 10. Dezember 1948 die Vereinten Nationen die „Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“ verkündet und damit den Anlass für das Jahresthema mit unterschiedlichen Veranstaltungen der St. Johannisgemeinde gegeben. Das Team Eberhardt und Kara hat bereits in der Vergangenheit großartige Programme gemeinsam entwickelt und umgesetzt, aber Chaillot sticht noch einmal mit besonderen Qualitäten hervor.
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- Junges Theater
Wenn in der Kampfzone Familie die Poltergeister wüten
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- Uraufführung »Na, wenigstens betrachten wir denselben Mond«
- erschienen am 25. September 2023
Ein Kräftemessen, das mit einer Ohrfeige beginnt, lässt nichts Gutes ahnen und bestimmt kein Gespräch, in dem Argumente ausgehandelt werden. So wie Jenny ihre Tochter Maya wortgewaltig drangsaliert, ist nicht davon auszugehen, dass die sich von ihrem Plan abbringen lässt, für die Ukraine in den Krieg zu ziehen. Vater Raffael kann wenig ausrichten mit seinen Beschwichtigungsversuchen. Nur Leo, die non-binäre Lebensgefährtin Mayas, kann die lautstarken Wut- und Angstattacken gelegentlich ausbremsen. „Na, wenigstens betrachten wir denselben Mond“ hat Oliver Bukowski sein tragikomisches Schauspiel genannt und im Untertitel mit einer auch ironisch gemeinten Triggerwarnung versehen. Gewaltdarstellungen, Alkohol- und Drogenkonsum, Schimpfwörter und sexuelle Inhalte kommen in der Uraufführung zur Sprache, die Nico Dietrich und Christian Vilmar am Jungen Theater inszeniert haben: Allerdings weniger ironisch, provokant oder gar polemisch, sondern vor allem laut und mit viel Gebrüll.
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