Mit »der weisse hopfengarten« zeigt das Kunsthaus Göttingen erstmals eine Kabinettausstellung, die das Forum mit der Dachterrasse als Präsentationsort nutzt. Grundlage ist eine frühe Werkgruppe der Berliner Fotografin Renate von Mangoldt, entstanden im Winter 1961/62. Die Aufnahmen zeigen Hopfenstangen im Schnee, deren grafische Strenge und atmosphärische Ruhe bis heute beeindrucken. Die Serie wurde 1965 in einer Offset-Mappe veröffentlicht, von der nur wenige Exemplare erhalten sind.

Ergänzt wird die Ausstellung durch gedruckte Gedichte von Walter Höllerer, die im Dialog mit den Fotografien stehen, sowie durch einen experimentellen Kurzfilm von Walter Ramsbott, der Text und Bild neu verschränkt. Das Kunsthaus würdigt damit ein Lebenswerk, das eng mit der deutschsprachigen Literaturszene verbunden ist: Von Mangoldt dokumentierte über Jahrzehnte das Literarische Colloquium Berlin und prägte mit ihren Porträts das visuelle Gedächtnis literarischer Öffentlichkeit. Auch in Göttingen hat sie durch Publikationen im Steidl Verlag und Ausstellungen eine feste Präsenz. Die Präsentation öffnet einen konzentrierten Blick auf die Anfänge dieser künstlerischen Biografie und setzt zugleich einen Akzent in der Verbindung von Literatur und Fotografie.