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11. Dezember 2025 bis 17. Mai 2026
Öffnungszeiten  Öffnungszeiten
Dienstag – Sonntag
10:00 — 18:00 Uhr

Forum Wissen
Sonderausstellung

»Nachgefragt. Unrecht gesammelt«

Partizipatives Ausstellungsprojekt



Woher kommen eigentlich die Objekte, die Museen ausstellen? Wem haben diese Dinge einmal gehört? Wie sind sie ins Museum gelangt?  Diesen Fragen widmet sich die Sonderausstellung. ‚Nachgefragt‘. Die Ausstellung beschäftigt sich mit Fragen der Provenienzforschung, also der Herkunftsgeschichte von Objekten in Museen und Sammlungen Südniedersachsens.

Ein Kleiderbügel, eine Brille, ein ausgestopfter Vogel. ‚Nachgefragt‘ zeigt viele alltägliche Gegenstände, die auf den ersten Blick unscheinbar und im musealen Kontext zunächst deplatziert wirken. Doch hinter diesen alltäglichen Dingen verbergen sich bewegende Schicksale. Sie gehörten Menschen, denen sie während des Nationalsozialismus unrechtmäßig entzogen wurden – weil sie Jüdinnen und Juden, Freimaurer, Mitglieder der Arbeiterbewegung oder Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter waren. Manche Objekte gelangten als sogenanntes „Feindmaterial“ direkt in Museumssammlungen, andere über verschlungene Wege, Auktionen oder Nachlässe.

Auch sogenannte Human Remains, menschliche Überreste, aus den ehemaligen deutschen Kolonien und ethnologische Objekte, die über Tierfänger und Händler bis weit ins 20. Jahrhundert nach Südniedersachsen gelangten sind Teil der Ausstellung. Viele dieser Dinge sind aus heutiger Perspektive unrechtmäßig in Museen gelangt. 

Besonderes Augenmerk liegt auf den Menschen hinter den im Forum Wissen präsentierten Objekten: ihren Biografien, ihre Verluste und ihre Erinnerungen. Illustrationen der Kasseler Künstlerin Melanie Lüdtke eröffnen neue Perspektiven zu den Personen, denen die gezeigten Dinge gehört haben und von denen oft nur wenige Spuren geblieben sind.

Wie können wir heute verantwortungsvoll mit diesen Objekten in musealen Sammlungen umgehen? Wie kontextualisieren Forscher*innen diese Spuren? Welche Wege gibt es, Verantwortung für das begangene Unrecht früherer Generationen zu übernehmen – etwa durch die Rückgabe menschlicher Überreste an ihre Ursprungsgesellschaften oder die Aufarbeitung kolonialer und nationalsozialistischer Sammlungsgeschichten? Die aktuelle Sonderausstellung möchte dazu anregen, sich diesen Fragen zu widmen.

Provenienzforschung vermitteln

Die Sonderausstellung basiert auf dem zweijährigen Forschungs- und Vermittlungsprojekts „Nachgefragt – Provenienzforschung vermitteln“, das in Südniedersachsen stattgefunden hat. Aufbauend auf den Arbeiten von Dr. Christian Riemenschneider zur Herkunftsgeschichte unrechtmäßig entzogener Kulturgüter untersuchte das Projekt, wie Provenienzforschung ansprechend und gemeinsam mit der Bevölkerung vor Ort vermittelt werden kann.

Neun Museen aus Südniedersachsen beteiligen sich daran. In Workshops und Pop-up-Aktionen wurden Objekte, ihre Geschichten und die Fragen der Menschen vor Ort zusammengebracht. Die daraus entstandenen Ideen und Perspektiven bilden die Grundlage für die Ausstellung im Forum Wissen.

Eintritt frei 

 

 
 

Ort:

Forum Wissen
Berliner Straße 28
37073 Göttingen

 

 
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