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- Kulturförderung
Skandal mit System
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- Ein Kommentar nach dem »Göttinger Stadtgespräch« zum Thema Kultur
- erschienen am 09. März 2025
Die CDU-Vertreter:innen im Rathaus geben ein starkes Statement zur Kultur ab. Das ist löblich – jede Stimme, die sich ähnlich äußert, ist wichtig. Die Kultur ist eine Grundlage für den gesellschaftlichen Zusammenhalt, sie ist identitätsstiftend und sie ist wirtschaftlich relevant – jeder Euro an Kulturförderung kommt mehrfach wieder zurück in die Kommune.
Es sind sich alle über die Bedeutung der Kultur einig. Eigentlich ist die Kultur unantastbar. Dass dennoch überall der Rotstift angesetzt wird, Förderungen zurückgefahren werden und Tarifsteigerungen weder vom Land noch von der Kommune mitgetragen werden, ist ein Skandal. Das Problem ist nur: der Skandal hat System. Denn diese „freiwilligen Leistungen“ sind die einzigen Schrauben, an denen die Kommunen überhaupt drehen können, um zu sparen. Immer mehr Pflichtaufgaben werden vom Gesetzgeber den Kommunen auferlegt, ohne sie finanziell so auszustatten, dass sie diesen Pflichten nachkommen können. Wenn eine Kommune also Ausgaben einsparen muss, kann sie es nur in diesen Freiwilligen Leistungen tun.
Eigentlich gibt es da nur eine Lösung: die Kulturförderung muss ebenfalls eine Pflichtaufgabe werden. Dazu gibt es seit langem Initiativen und Untersuchungen. Spannend ist diese zum Beispiel:
https://webarchiv.bundestag.de
Wenn die Kulturförderung zu den Pflichtausgaben einer Kommune gehören, kann sie eben nicht einfach eingespart werden.
Leider gibt es im Bundestag keinerlei Aktivitäten zu diesem Thema. Vielleicht greift Fritz Güntzler diese Gedanken auf. Der Forderung, dass die Kommunen auf jeden Fall in die Lage versetzt werden müssen, einen solchen Auftrag überhaupt zu erfüllen, hat er beim ersten »Göttinger Stadtgespräch« der CDU-Fraktion im Rathaus zugestimmt.
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Sanftes Miteinander, kontroverses Thema
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- „Toxische Weiblichkeit und Feminismus“ mit Sophia Fritz und Stefanie Lohaus
- erschienen am 10. April 2024
„Wo müsste sich erst die Gesellschaft verändern, damit du die richtigen Bedingungen hast, dich selbst zu verändern?“ (Fritz 2024, S. 180) Unter Feminismus versteht wohl jede:r etwas eigenes. Man könnte die Verkürzung wagen, im Feminismus zentral eine Kritikbewegung zu identifizieren, die sich den bestehenden systemischen Machtstrukturen und Benachteiligungsmustern annimmt, um schließlich für eine gleichberechtigte, diverse Gesellschaft kämpfen zu können. Wie die Lesung und Diskussion von Sophia Fritz und Stefanie Lohaus Werken anregt, ist gerade die Dimension der Kritik im Feminismus unbedingt auch reflexiv zu verstehen.
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- Stadthalle Göttingen
Modernste Multifunktionshalle Europas
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- Ein Kommentar
- erschienen am 09. März 2024
Nun ist er seit einigen Wochen wieder da und im Betrieb – der „Kachelofen“, wie er angeblich genannt wird. Ehrlich gesagt, habe ich diese Bezeichnung zwar schon einmal gehört, aber noch nie so häufig wie in den Eröffnungsreden. Die Göttinger:in sagt eigentlich mehrheitlich „Stadthalle“.
Was auch in den Reden benannt wurde: „Dies ist die modernste Multifunktionshalle Europas.“ Inzwischen ist das ein geflügeltes Wort in Göttingen. Die Formulierung wird sogar ziemlich häufig genutzt. Wenn sie wirklich stimmt, dann ist es um Europas Kulturstätten nicht gut bestellt. Denn das Ergebnis der aufwändigen und teuren Kernsanierung der Göttinger Stadthalle ist alles andere als zufriedenstellend.
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- Literaturherbst
Blickt er's noch?
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- Jan Philipp Reemtsma gibt sich die Ehre
- erschienen am 08. November 2023
Ist das Absicht? Warum gerade dieses Kapitel? Über 600 Seiten hat Jan Philipp Reemtsma über Christoph Martin Wieland vollgeschrieben, eng bedruckte, wohlgemerkt. Zum Vortrag bringt er am 4.11.2023 im – natürlich vollbesetzten – Alten Rathaus gerade einmal dreieinhalb davon.