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Familienkonzert des GSO im Deutschen Theater | © Photo: Janine Müller
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Göttinger Symphonieorchester

Wunderbaren Kostüme und einmalige Kulisse

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Fanny und Felix auf Reisen - Familienkonzert des GSO am 27. April 2025
von Janine Müller, erschienen am 30. April 2025
Fanny und Felix auf Reisen - zu diesem spannenden Abenteuer strömten am Sonntag, dem 27. April 2025, viele Kinder ins ausverkaufte Deutsche Theater Göttingen. Und Fanny und Felix gab es nicht nur zu sehen mit ihren Abenteuern durch ganz Europa, sondern besonders auch zu hören - denn Kenner:innen der Musik wissen sofort, bei Fanny und Felix handelt es sich um die musikalischen Mendelssohn-Geschwister. Deshalb hatten die beiden auf ihrer Reise auch das Göttinger Symphonieorchester dabei.
Schon beim Betreten des großen Saales im DT ist eine riesige Kutsche zu sehen - die verspricht viele Abenteuer, die von den Kindern mit Spannung erwartet werden. Nachdem die Saaltüren endlich geschlossen sind, geht es sofort tänzerisch-fröhlich los mit einem Menuett aus der 8. Sinfonie von Felix. Doch Felix ist nicht ganz so fröhlich, er betritt erschöpft die Bühne. Ihm fällt keine Musik mehr ein. Deshalb braucht er Urlaub - und im Urlaub kommen ihm immer die besten Ideen. Aber was soll er alles mit in den Urlaub nehmen? Er fragt die Kinder. Zahnbürste, Zahnpasta, was anzuziehen… vielleicht noch was? Ein Instrument! Wie gut, dass so viele da sind! Felix stellt den Kindern die Instrumente des Orchesters vor, heute in Besetzung eines Streichorchesters mit zwei Hörnern. Die kommen alle mit. Und plötzlich kommt noch jemand angerannt: Fanny! Sie möchte Felix unbedingt begleiten und stellt stur ihren Koffer in die Kutsche. Dann kann’s fast los gehen - das Hufgetrappel fehlt noch. Wie einfach das mit Händen auf Oberschenkel geht, zeigt Felix den Kindern, und schon setzt das Orchester ein mit der Kutschen-Musik (Presto op. 102,3 von Felix), das als Reise-Motiv immer wieder kehrt.

„Fanny und Felix auf Reisen“ ist ein Musiktheater für Kinder mit dem Libretto von Schauspieler, Regisseur und Autor Jörg Schade (*1963). Während die Mendelssohn-Geschwister Fanny Hensel (1805–1847) und Felix Mendelssohn Bartholdy (1809–1847) durch Europa ziehen, gibt es jeweils zur Situation passende Werke von ihnen zu hören, die von Komponist und Arrangeur Andreas N. Tarkmann (*1956) arrangiert wurden.

Fanny (Jeannette Wernecke) und Felix (Jörg Schade) sind in der Schweiz angelangt. Fanny holt ihre Triangel heraus, Felix sein Becken, und zusammen mit dem GSO unter der Leitung von Juya Shin spielen sie das Schweizerlied aus der 11. Sinfonie von Felix. Doch sie wollen weiter. Sie wissen nicht genau, wo sie sind, da erklingt „La donna e mobile“ von Verdi - sie sind in Italien! Fanny beginnt sogleich ihr Lied zu singen „Sehnsucht nach Italien“. Und auch Felix schwärmt und die beiden setzen sich in eine venezianische Gondel, begleitet von Felix »Venezianischem Gondellied« op. 19,6. Aber wie das unter Geschwistern so ist, die streiten auch mal, was Komponist Andreas Tarkmann die beiden mit dem Duett „Besser als Du!“ humorvoll ausdrücken lässt. Weiter geht es nach Frankreich, und hohen Hauptes reiten sie unter dem Triumphbogen in Paris hindurch mit Felix Marsch aus Athalia. Aber Felix möchte weiter, über das Meer, begleitet von der Segel-Musik aus der 2. Sinfonie. Fanny kommt das Gedicht von Heinrich Heine „Leise zieht durch mein Gemüt“ in den Sinn, und Felix denkt sich eine Melodie dazu aus. Am Schaffensprozess beteiligt können auch alle gleich ganz einfach auf „lalala“ mitsingen! Kaum ist das Lied fertig eingeübt und einmal mit Text von Fanny aufgeführt verklungen, ist Land in Sicht! In Schottland angekommen erklingt die Schottische Musik aus der 3. Sinfonie. Angesichts der Berge stimmt Fanny anschließend ihr Lied „Bergeslust“ an. Weiter geht es nach England, und im Gedenken an Shakespears Sommernachtstraum erklingt der Rüpeltanz mit stilisiertem Eselsruf - und natürlich mit einem kräftigen „I-AH“ von den Kindern. Die Reise geht unbestimmt weiter mit Fannys Lied „Nach Süden“ - schlussendlich begleitet von einem tosenden Applaus aller anwesenden Abenteurer!

Mit wunderbaren Kostümen und einer einmaligen Kulisse (die Kutsche wurde aus 20 Einzelteilen eigens für das Musiktheater angefertigt und wird jedes Mal auf- und abgebaut) präsentierten Jeannette Wernecke und Jörg Schade humorvoll und kindgerecht die Persönlichkeiten Fanny und Felix. Jörg Schade hat mit dem Libretto eine perfekt abgestimmte Geschichte geschaffen, um das musikalische Wirken von Fanny und Felix umfassend und spannend darzustellen. Die Arrangements von Andreas Tarkmann haben eine für Kinder angemessene Länge und lassen auch mit kleineren Besetzungen nichts missen. Das GSO, liebevoll von Juya Shin dirigiert, hat sich hervorragend in das Musiktheater integriert und sogar mit einigen Accessoires wie Sonnenbrillen und Hüten an geeigneten Stellen mitgespielt.

Das GSO ermöglicht jährlich rund 6.000 Kindern kreativ den Zugang zu klassischer Musik. Doch die wertvolle Arbeit in der Musikvermittlung und das Engagement in Bildung und Kultur sind aufgrund fehlender Fördermittel bedroht. Unter dem Motto „Kein Stuhl bleibt leer“ wirbt das GSO um Ihre Mithilfe. Informieren können Sie sich auf der Seite https://gso-online.de/sos/. Vielen Dank!

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