„Fanny und Felix auf Reisen“ ist ein Musiktheater für Kinder mit dem Libretto von Schauspieler, Regisseur und Autor Jörg Schade (*1963). Während die Mendelssohn-Geschwister Fanny Hensel (1805–1847) und Felix Mendelssohn Bartholdy (1809–1847) durch Europa ziehen, gibt es jeweils zur Situation passende Werke von ihnen zu hören, die von Komponist und Arrangeur Andreas N. Tarkmann (*1956) arrangiert wurden.
Fanny (Jeannette Wernecke) und Felix (Jörg Schade) sind in der Schweiz angelangt. Fanny holt ihre Triangel heraus, Felix sein Becken, und zusammen mit dem GSO unter der Leitung von Juya Shin spielen sie das Schweizerlied aus der 11. Sinfonie von Felix. Doch sie wollen weiter. Sie wissen nicht genau, wo sie sind, da erklingt „La donna e mobile“ von Verdi - sie sind in Italien! Fanny beginnt sogleich ihr Lied zu singen „Sehnsucht nach Italien“. Und auch Felix schwärmt und die beiden setzen sich in eine venezianische Gondel, begleitet von Felix »Venezianischem Gondellied« op. 19,6. Aber wie das unter Geschwistern so ist, die streiten auch mal, was Komponist Andreas Tarkmann die beiden mit dem Duett „Besser als Du!“ humorvoll ausdrücken lässt. Weiter geht es nach Frankreich, und hohen Hauptes reiten sie unter dem Triumphbogen in Paris hindurch mit Felix Marsch aus Athalia. Aber Felix möchte weiter, über das Meer, begleitet von der Segel-Musik aus der 2. Sinfonie. Fanny kommt das Gedicht von Heinrich Heine „Leise zieht durch mein Gemüt“ in den Sinn, und Felix denkt sich eine Melodie dazu aus. Am Schaffensprozess beteiligt können auch alle gleich ganz einfach auf „lalala“ mitsingen! Kaum ist das Lied fertig eingeübt und einmal mit Text von Fanny aufgeführt verklungen, ist Land in Sicht! In Schottland angekommen erklingt die Schottische Musik aus der 3. Sinfonie. Angesichts der Berge stimmt Fanny anschließend ihr Lied „Bergeslust“ an. Weiter geht es nach England, und im Gedenken an Shakespears Sommernachtstraum erklingt der Rüpeltanz mit stilisiertem Eselsruf - und natürlich mit einem kräftigen „I-AH“ von den Kindern. Die Reise geht unbestimmt weiter mit Fannys Lied „Nach Süden“ - schlussendlich begleitet von einem tosenden Applaus aller anwesenden Abenteurer!
Mit wunderbaren Kostümen und einer einmaligen Kulisse (die Kutsche wurde aus 20 Einzelteilen eigens für das Musiktheater angefertigt und wird jedes Mal auf- und abgebaut) präsentierten Jeannette Wernecke und Jörg Schade humorvoll und kindgerecht die Persönlichkeiten Fanny und Felix. Jörg Schade hat mit dem Libretto eine perfekt abgestimmte Geschichte geschaffen, um das musikalische Wirken von Fanny und Felix umfassend und spannend darzustellen. Die Arrangements von Andreas Tarkmann haben eine für Kinder angemessene Länge und lassen auch mit kleineren Besetzungen nichts missen. Das GSO, liebevoll von Juya Shin dirigiert, hat sich hervorragend in das Musiktheater integriert und sogar mit einigen Accessoires wie Sonnenbrillen und Hüten an geeigneten Stellen mitgespielt.
Das GSO ermöglicht jährlich rund 6.000 Kindern kreativ den Zugang zu klassischer Musik. Doch die wertvolle Arbeit in der Musikvermittlung und das Engagement in Bildung und Kultur sind aufgrund fehlender Fördermittel bedroht. Unter dem Motto „Kein Stuhl bleibt leer“ wirbt das GSO um Ihre Mithilfe. Informieren können Sie sich auf der Seite https://gso-online.de/sos/. Vielen Dank!