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Göttinger Kultursommer

Raus aus der Künstlerpension!

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Rainald Grebe & die Kapelle der Versöhnung »Die BAND«
von Keanu Demuth, erschienen am 09. Juli 2024

Frech, verspielt und verdammt lustig! Elchpreisträger, Musiker und Kabarettist Rainald Grebe weiß sein Publikum zu unterhalten und machte am 6. Juli das Freibad am Brauweg unsicher. Ihm treu zur Seite stand seine Band »Kapelle der Versöhnung« bestehend aus den Gitarristen Marcus Baumgart und Serge Radke sowie Drummer Markus Lingner. Ausgefallene Gitarrenriffs, komische Liedtexte und Songs mit Ohrwurmgarantie. Rainald Grebe & die Kapelle der Versöhnung ließen nichts anbrennen und sorgten für richtig gute Stimmung im Freibad. Und das trotz stürmischem Wetter! Ihr Programm »Die BAND« war Teil des Göttinger Kultursommers.

rainald grebe650„Männer! Bademeister! Belegschaft! Hört mir zu!“ Rainald Grebe eröffnete seine Songs stets mit einschlägigen lustigen Slogans oder Sketches. Los ging es mit einer musikalischen Vertonung des Gedichts „John Maynard“ (Theodor Fontane). Hier überzeugte die Kapelle der Versöhnung bereits mit coolen Grooves und schuf einen gelungenen Einstieg in den Abend.

„Wir sind hier bei Windstärke 11! Ich muss es etwas langsamer angehen. Will ja nicht angeben, aber ich hatte 16 Schlaganfälle!“ Grebe hatte stets einen deftigen Witz auf den Lippen. Seine Schadenfreude fand keine Grenzen! Bei Witzen wie „Morgen spielen wir bei der Kaufhof-Insolvenzfeier!“ oder „an Ostermontag hat Jesus Brückentag“ fiel so mancher Zuschauer bald schon vom Sitz. „Die richtigen Hits kommen von Menschen unter 40, die noch was vorhaben. Jetzt seht uns an,“ erzählte Grebe den Zuschauer:innen selbstironisch.

Aber keine Sorge, richtige Hits und Ohrwürmer gab es reichlich an diesem Abend zu hören. Mit Songs wie „Künstlerpension“ bis hin zur rockigen Ballade „Massenkompatibel“ heizten sie dem Publikum so richtig ein. Natürlich ist Grebe nicht der begnadetste Sänger, seine Stimme erinnert an Sprechgesang, aber dennoch haben seine Performances stets ein gewisses Flair. Selbstsicher und souverän tritt er auf und amüsiert das Publikum mit urkomischen Songtexten wie „Das weiße Haar am Sack“. Die Melodien und Refrains seiner Songs sind dazu sehr „catchy“ und brennen sich ins Gedächtnis ein.

Natürlich trägt die Kapelle der Versöhnung ordentlich dazu bei! Bei dem Song „Prenzlauer Berg“ geht Serge Radke so richtig ab mit seiner Gitarre und überzeugt mit großartigen Riffs. Daneben glänzen Schlagzeuger Markus Lingner und Gitarrist Marcus Baumgart besonders in der Ballade „Massenkompatibel“. Baumgart spielte hier ein „Gitarensolo fürs Rückenmark“. Grebes Beschreibung könnte kaum passender sein, Baumgarts Solo ging über mehrere Minuten und versetzte das Publikum ins Staunen. Auch ein Schlagzeugsolo von Lingner brachte das Publikum zum Toben. „Ich bin Massenkompatibel“ sang Grebe schließlich richtig gefühlvoll, während er eine anmutige „Messias-Haltung“ annahm und so für einen magischen Moment sorgte. Bei einem anderen Song waren die Zuschauer:innen auch selbst an der Reihe und sangen den ulkigen Refrain „Grapefruit Basilikum“ mit. „Für ein Freibad ganz okay,“ lobte Grebe das Publikum auf humorvolle Weise.

Raus aus der Künstlerpension! Rockige Balladen mit viel Humor versprach Rainald Grebe und genau das hat das Publikum bekommen! Zusammen legte er mit seiner Kapelle der Versöhnung einen gelungenen Auftritt hin bis die Sonne unterging! Der einzige Wehmutstropfen war, dass Grebe seinen bekannten Song „Brandenburg“ nicht performt hat. Aber selbst ohne „Brandenburg“ war Grebes Auftritt mehr als gelungen dank der vielen Ohrwürmer und der großen Prise Humor.

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