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© Photos / Collage: Wortmann
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Göttinger Symphonieorchester

Kreuzungen in Göttingen

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Horizonte-Festival für Zeitgenössische Musik bis zum 29. Juni
von Jens Wortmann, erschienen am 22. Juni 2024

Eine ganz besondere Orchester-Installation erklang zum Horizonte-Festival des Göttinger Symphonieorchesters am Samstag in der Innenstadt von Göttingen. Musik erklang nahezu gleichzeitig an vier verschiedenen Orten durch unterschiedliche Ensemblegruppen.

Eloiain Lovis Hübner (Jahrgang 1993) komponierte sein Werk »Kreuzungen« speziell für das Göttinger Festival für Neue Musik. Da das Wetter mitspielte, konnten die vier Konzertorte tatsächlich draußen stattfinden. So ergaben sich genau die Situationen, die sich Hübner erdacht hatte: die Musik trifft auf zufällige Passant:innen, aber auch auf zufällige Störgeräusche wie zum Beispiel ein Martinshorn.

Als Orte hat sich Projektleiterin Louise Engel (Lesen Sie hier das Porträt) den Johanniskirchhof, den Platz vor der Stadthalle, die Passage vom Wochenmarkt zur Langen-Geismar-Straße und den Nikolaikirchhof überlegt.

Und wenn man von einem Platz zum anderen wechselte, gehörte noch weitere Musik zum ganzheitlichen Erlebnis: die Straßenmusikant:innen spielten genauso auf und ergänzten das Ereignis zu einem wahrhaft allgegenwärtigen Klangerlebnis.

Auf dem Johanniskirchhof stellten sich Blechbläser in einem großen Quadrat auf. Hübners Komposition wurde so zu einem echten Dolby-Surround-Klang für die Besucher:innen innerhalb des Quadrats. Zahlreiche Passant:innen blieben aber auf ihrem Weg einfach stehen und lauschten den erstaunlichen Klängen: zum Teil große, flächige Akkorde, zum Teil scharfe, rhythmische Töne wechselten quer über den Platz.

Vor der Stadthalle gruppierten sich die Streicher des Jugend-Sinfonie-Orchester zusammen mit einigen Streicher:innen vom Göttinger Symphonieorchester. Daniel Eismann leitete das Ensemble – ließ aber zwischendurch auch die Arme hängen und die Spieler:innen frei musizieren. Das Ensemble nutzte nicht nur die Bögen und Saiten ihrer Instrumente. Hübner gab den Musiker:innen zahlreiche Aufgaben bis hin zum stimmlichen Einsatz.

Vor der Stadthalle kamen nicht viele zufällige Passant:innen vorbei – ganz anders in der Passage am Wochenmarkt, wo Samstags ohnehin immer viel Betrieb ist. Hier spielten Holzbläser ihren Part von Hübners »Kreuzungen«: Englischhorn, Oboe, Fagott, Klarinette und Bassklarinette sorgten für viel Neugier – in der Passage wurde es bisweilen richtig eng. Viele blieben auf ihrem Weg stehen, um den Klängen zu lauschen. Genau so hatte ich das Hübner auch gedacht: das Publikum ist quasi automatisch mittendrin.

Die längste Spieldauer hatte die Installation auf dem Nikolaikirchhof. Tief klingende Instrumente (Kontrafagott, Tuba, Kontrabass) wurden mit einer Harfe und viel Schlagwerk flankiert. Nach knapp 30 Minuten hatte sich der Platz mit vielen Zuhörenden gefüllt, die herzlichen und langen Beifall spendeten.

Das Programm wiederholt sich am Sonntag
um 12:15 und 13:15 Uhr auf dem Johanniskirchhof
um 12:30 und 13:30 Uhr vor der Stadthalle
um 12:45 und 13.45 Uhr in der Passage vom Wochenmarkt zur Langen-Geismar-Straße und um 13 und 14 Uhr vor St. Michael in der Kurzen Straße.

Kurator Clemens K. Thomas bietet eine Führung durch die Installation an. Treffpunkt ist um 12 Uhr am Johanniskirchhof. Den Abschluss bildet ein Komponist:innen-Gespräch um 13.30 Uhr mit Eloain Lovis Hübner im Innenhof von St. Michael.

Das Horizonte-Festival für zeitgenössische Musik läuft noch bis zum 29. Juni 2024. Die Termine des Festivals finden Sie im Kulturkalender des Kulturbüros und auf der Homepage des Göttinger Symphonieorchesters.

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