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Stephan Luethy (Artus), Emily Seubert (Ginevra), Eva Paulina Loska (Merlin) | © Photo: Julia Lormis / Gandersheimer Domfestspiele gGmbH
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Gandersheimer Domfestspiele

„Excalibur für Anfänger“ – Artus und seine ritterliche Bande stürmen die Bühne

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Premiere von »Der kleine König Artus«
von Tina Fibiger, erschienen am 18. Juni 2025

In Bad Gandersheim haben die diesjährigen Domfestspiele begonnen. Den Auftakt machte das Kinder- und Familienstück »Der kleine König Artus«. Mit Schwert, Witz und Zauberei: In Franziska Detrez’ quirliger Inszenierung „Der kleine König Artus“ wird die alte Sage zum abenteuerlichen Bühnenspaß für die ganze Familie. Tollpatschige Knappen, selbstbewusste Zauberinnen und eine verhexte Diva zeigen, wie viel Magie in Mut, Freundschaft und Fantasie steckt.

Manchmal fühlt sich Artus einfach tollpatschig. Er möchte gern ein guter Knappe für seinen Freund Lancelot sein, auch wenn das mit den Schwertkampfversuchen noch nicht so gut funktioniert, weil er ständig in eine Stolperfalle gerät. Lancelot macht ihm immer wieder Mut, so wie seine Freundin Minerva, die sich auf spielerische Gefechte mit viel Spaß versteht. Die junge Zauberin Merlin übt schließlich auch noch an ihren magischen Kräften, während Artus hofft, irgendwann vielleicht doch ein heldenhafter starker Ritter zu werden. Umso unternehmungslustiger  stürmt er jetzt erstmal die Bühne mit seinen Gefährten, Ihn erwarten noch jede Menge Herausforderungen in der Geschichte vom kleinen König Artus, die Franziska Detrez als herrlich turbulentes Bühnenabenteuer mit magischen Zutaten inszeniert hat.

Die Bühnenfassung, die Sarah Speiser und Jennifer Traum nach Motiven  der Artuslegende verdichtet haben, ist eine echte Steilvorlage, um auch das junge Publikum mit den sagenhaften Erzählungen spielerisch vertraut zu machen, die um das magische Schwert Excalibur kursieren, die Ritter der Tafelrunde und ihre Turniere und den Kampf um ein gemeinschaftliches Miteinander, das von finsteren Mächten bedroht wird. Hier ist es die böse Morgana mit Sindy Tscherrig als hexenhafter Diva, die nach dem Mord an Artus Vater über England herrscht. Noch ahnt sie nichts von dem abenteuerlustig umtriebigen Waisenjungen (Stephan Luethy), der in der Obhut von Sir Ector (Sven Olaf Denkinger) mit Lancelot (Tim Müller). Ginerva (Emily Seubert) und Merlin (Eva Paulina Loska) seine ersten ritterlichen Mutproben meister möchte.

Der Kampf gegen den zweiköpfigen Drachen, den Lisa Radl und Mahalia Norvath wunderbar schaurig in Szene setzen, verläuft zwar nicht ganz so wie geplant. Und in dem Turnier an Morganas Hof, verliert Sir Ectors ritterlicher Kampfgefährte Sir Pellinor (Roman Roth) das Duell gegen den königlichen Helfershelfer Sir Agravain (Stefan Stara). Doch dann zeigt sich, dass Artus als Knappe gar nicht so tollpatschig ist, auch wenn er das Schwert für Lancelot vergessen hat. Ihm ist es ein leichtes, das magische Schwert „Excalibur“ aus einem Felsen zu ziehen, was der Sage nach nur der wahre Herrscher auf Englands Thron vermag. Da versagen sogar die Hexenkünste Morganas, die ihre Torwächter (Lia Radl, Mahalia Horvath ) auch gern al in hüpfende Frösche verwandelt, während Zauberlehrling Merlin jetzt endlich mal eine passende Formel im Sinn hat. Jetzt gilt es nur noch, den jungen König Artus davon zu überzeugen, dass er weder zu jung noch zu unbeholfen ist, sich für gerechte Verhältnisse und ein demokratisches Miteinander in England stark zu machen.

Auch das wird in diesem Kinder- und Familienstück anschaulich vermittelt. Gemeinschaftlich begeben sich Artus und seine Gefährten mit ihrer Lebenswelt in diese Bühnenlandschaft (Ausstattung Sandra Becker) mit ihren felsigen Schauplätzen und den mit Moos behafteten Treppen. Manchmal dienen sie auch als Versteck oder sie werden zu einem Hindernis, wenn es wieder zu unerwarteten Begegnungen und Erfahrungen kommt, die nicht mit Schwertern und Stöcken ausgetragen werden, sondern in witzigen Wortgefechten, bei denen sich die ritterliche Bande über die eigenen Stärken und Schwächen lustig macht. So bestärkt sie sich für die nächste gemeinsame Mutprobe, ermutigt auch von zünftigen Rittern und in den Songs, die Ferdinand Von Seelbach für sie komponiert hat. wenn Zweifel und Unsicherheiten besungen werden wollen, eine mutige Entscheidung und der Traum von einer friedlichen Zukunft, die gemeinschaftlich noch viele Entdeckungen, Erfahrungen und Abenteuer verspricht. Manchmal braucht es dafür vielleicht ein bisschen Magie.  Aber die lässt sich bereits mit diesem wunderbar unternehmungslustigen Schauspiel-Team erträumen, das mit seinen Figuren in dieser herrlich turbulenten Theaterfantasie in seiner Spielfreude so vergnüglich bezaubert und enthusiastischen Beifall bekommt.

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