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v.l.n.r. Franziska Vivaldi Nichola Milton, Anja Krause, Conrad Finger, Stefan Lipski | © Photo: Wortmann
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Göttinger Symphonieorchester 

Ausblick: Zwischen Weltniveau und regionaler Verwurzelung

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Vorstellung des Programms der neuen Spielzeit
von Jens Wortmann, erschienen am 28. Mai 2025

Mit über 100 Konzerten, prominenten Gastkünstler:innen, neuen Konzertformaten und einem dichten Netz regionaler wie internationaler Kooperationen startet das Göttinger Symphonieorchester (GSO) in die Spielzeit 2025/2026. Unter dem Motto „Brücken bauen“ spannt die Saison künstlerisch und gesellschaftlich einen weiten Bogen – zwischen Vergangenheit und Gegenwart, Stadt und Land, großen Namen und neuen Stimmen.

Große Namen – starke Impulse

Künstlerisch wird die kommende Spielzeit vom unverwechselbaren Profil des GSO geprägt: Chefdirigent Dr. Nicholas Milton steht erneut am Pult, flankiert von hochkarätigen Gastdirigent:innen wie Vanessa Benelli MosellSimon GaudenzJohannes KlumppAnna Rakitina und Leslie Suganandarajah. Auch das Solist:innenensemble ist prominent besetzt, u.a. mit Camille ThomasAsya FateyevaTimothy RidoutEva GevorgyanSelina Ott und dem Elaia Quartett.

Im Fokus steht in dieser Saison das Schaffen der britisch-amerikanischen Komponistin Anna Clyne. Als „Composer in Focus“ ist sie in Sinfoniekonzerten, beim innovativen Format Slam Symphony und im Horizonte-Festival 2026vertreten, das unter dem Motto „Radikale Sanftheit“ die Stärke künstlerischer Verletzlichkeit in den Mittelpunkt stellt.

Konzerterlebnisse neu gedacht

Das GSO setzt in der neuen Spielzeit verstärkt auf partizipative und sinnlich erfahrbare Konzertformate. So etwa mit „Concert for all Senses“, einem Konzept, das Hören mit Bewegung, Licht, Gespräch und Atmosphäre verbindet – klassische Musik wird neu kontextualisiert und erfahrbar gemacht.

Auch Crossover-Formate zwischen Musik, Schauspiel und Tanz sind Teil der Saison: Mit dem Deutschen Theater Göttingen entstehen Projekte wie „Emil und die Detektive“ (szenisch-musikalische Lesung mit Richy Müller) oder die Strawinsky-Produktion „Die Geschichte vom Soldaten“. Ein weiteres Highlight: die neue Tanzproduktion „Dornröschen“ in Zusammenarbeit mit der Schule art la danse sowie das Filmmusik-Galakonzert „A Night at the Oscars“ mit Klassikern von John Williams und Hans Zimmer.

Zwischen Göttingen und der Welt

Mit bewährten Konzertreihen wie den Sinfoniekonzerten, Sonntagsmatineen oder Kammerkonzerten bleibt das GSO fest in Göttingen verankert. Konzerte in Einbeck (PS.SPEICHER) und Osterode ergänzen das regionale Profil.

International setzt das Orchester erneut Akzente – u.a. mit dem Neujahrskonzert im Concertgebouw Amsterdam, Auftritten bei den Murten Classics (Schweiz), in der Glocke Bremen, dem Scharoun Theater Wolfsburg, der Tauberphilharmonie Weikersheim und bei den Weilburger Schlosskonzerten.

Musik für alle Generationen – trotz finanzieller Belastung

Ein zentrales Anliegen des Orchesters bleibt die musikalische Bildung. Programme wie „Klasse Klassik“, der Pizzi&Cato-Club (mit inzwischen über 1.200 aktiven Kindern), das Märchenkonzert „König Karotte“ oder partizipative Formate wie der Symphonic Mob vermitteln Musik generationsübergreifend. Zahlreiche Kooperationen mit Musikhochschulen und Wettbewerben stärken darüber hinaus die Nachwuchsförderung.

Allerdings steht das GSO vor großen finanziellen Herausforderungen: Tarifsteigerungen werden weder von Land, Stadt noch Landkreis abgefedert, erläuterte Geschäftsführerin Franziska Vivaldi bei der Vorstellung der Saison. Besonders schmerzlich: Die beliebten Schülerkonzerte in der Stadthalle sind künftig nicht mehr finanzierbar – eine direkte Folge steigender Mietkosten und fehlender öffentlicher Mittel.

Rückendeckung aus Politik – aber keine Entwarnung

Bei der Programmvorstellung sicherten Anja Krause (Kulturdezernentin der Stadt) und Conrad Finger (Kreisrat für Kultur) ihre Unterstützung zu. Krause betonte, dass die Debatte über die Mietkonditionen der Stadthalle für lokale Kulturanbieter „noch nicht abgeschlossen“ sei. Die kulturpolitische Verantwortung für die strukturelle Absicherung des Orchesters bleibe ein zentrales Thema der kommenden Monate.

Vorverkauf startet im Mai

Der Abonnementverkauf beginnt am 27. Mai 2025 – bis 14. Juni exklusiv im Pop-Up-Store im mira!-Mitmachraum(in Kooperation mit dem EPIZ Göttingen). Danach sind Abos wie gewohnt über die GSO-Geschäftsstelle erhältlich. Der Einzelkartenverkauf startet am 16. Juni 2025.

Die neue Saison des Göttinger Symphonieorchesters zeigt, was ein modernes Orchester heute leisten kann – künstlerisch herausragend, gesellschaftlich relevant und trotz aller Widrigkeiten fest in der Region verankert. Die Herausforderung bleibt, diesen Weg auch finanziell abzusichern.

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