In den Abendstunden wird die historische Fassade des Deutschen Theaters zur Werbefläche für die Schlafträume eines Matratzenherstellers. IKEA kann sich dort ebenso illustrativ in Szene setzen wie ein Spielcasinobetreiber, nachdem die Theatermacher das historische Gebäude in einer Immobilienanzeige angepriesen haben. Unter www.theaterohnezukunft.de und in den sozialen Netzwerken kursieren bereits die ersten Videos der fiktiven BewerberInnen, um auch damit eine mögliche Zukunft des Deutschen Theaters zur Diskussion zu stellen: Was wäre Göttingen ohne das Deutsche Theater, das in Zeiten knapper Kassen nicht den politischen Rückhalt bekommt? Und welche Folgen hätte das für einen inspirierenden Begegnungsort als Forum für ein demokratisches Miteinander?
Auch diese Fragen stellt das DT-Team mit Intendant Erich Sidler bei seiner künstlerischen Protestaktion »Theater ohne Zukunft« zur Diskussion.
Tina Fibiger hat mit Erich Sidler über den kreativen Widerstand gegen die aktuelle Subventionspolitik mit den Folgen für den Spielbetrieb und das Repertoire gesprochen und wie sehr die Bedeutung von Kunst und Kultur für die Stadt bereits in Frage gestellt wird. Sie hören dazu Ausschnitte aus den Videoaufnahmen, in denen das Haus am Wall eine ganz neue Bedeutung bekommt, wenn am Theaterplatz auf eine profitable Nutzung spekuliert wird.
Hören Sie das Gespräch: