Im ersten Teil dieser Spurensuche ging es um Solistinnen und Solisten der ersten Göttinger Händel-Festspiele mit Schwerpunkt auf den Jahren 1921 und 1922. Bei der Spurensuche konnte ich in wenigen Fällen auf gedruckte Literatur aus meiner eigenen Bibliothek zurückgreifen. Ansonsten musste ich mich der Corona-Vorschriften wegen in erster Linie auf das Internet beschränken, ich konnte keine Bibliotheken aufsuchen. Inwieweit die im Internet gefundenen Quellen verlässlich sind, müsste man später überprüfen. Wiederholt sei der Hinweis auf die Online-Sonderausstellung im Städtischen Museum „Händel_Göttingen_1920. Von einem lokalen Projekt zum professionellen Festival mit internationaler Ausstrahlung“, die der besonderen Umstände wegen bis zum 24. Mai 2021 verlängert worden ist.1
In der ersten Folge dieser Serie wurden vorgestellt: Thyra Hagen-Leisner, die Ehefrau des Festspiel-Initiators Oskar Hagen, der Bariton Ernst Possony, der Tenor Georg A. Walter, der Bariton Wilhelm Guttmann, die Altistin Adele E. Gotthelft, der Cembalist Ernst V. Wolff und der Regisseur Ernst Niedecken-Gebhardt. Von diesen Personen mussten in der Zeit des Nationalsozialismus Possony, Gotthelft und Wolff ihrer jüdischen Wurzeln wegen emigrieren. Guttmann, ebenfalls „aus rassischen Gründen“ aus seinem Berliner Engagement entlassen, blieb in Deutschland und starb 1941, nachdem er zuvor von der Gestapo verhört worden war. Niedecken-Gebhardt machte nach 1933 unter den Nationalsozialsten eine steile Karriere und konnte nach 1945 nicht nur wieder in Göttingen Händel-Opern inszenieren, sondern erhielt auch einen Lehrauftrag an der Universität Göttingen.2
Heute geht es um die anschließenden Jahre bis 1928, in denen sich die sich verändernden politischen Verhältnisse dieser Epoche vielfach weiter abzeichnen. Das wird am Verlauf einiger Karrieren deutlich. Nachzutragen bleibt vorab der Weg Oskar Hagens, der die Göttinger Händel-Festspiele ins Leben gerufen hat.
Oskar Hagen, Kunsthistoriker, Dirigent (1888-1957)
Göttingen 1920, 1921, 1923 Rodelinde, 1921, 1923 Otto und Theophano, 1922, 1923 Julius Caesar, 1924 Xerxes
Hagen hatte die „Wiederbelebung der Händel-Oper“ für dringend nötig gehalten, denn was Händel „vom dreiundzwanzigsten bis fünfundfünfzigsten Lebensjahre vorzüglich geschaffen, das also, wodurch er zunächst den internationalen Ruhm der deutschen Tonkunst für die erste Hälfte des 18. Jahrhunderts begründet hat, die schöpferischen Hervorbringungen seiner besten Manneszeit – das halbe Hundert Opern meine ich –, man kennt es nicht, rechnet nur mit der literarischen Kunde davon als mit einer bloßen Kuriosität und ist deshalb ohne Anschauung von der einheitlichen Persönlichkeit des Musikers Händel und seiner besten Kräfte.“ So schrieb er 1920 in seinem Aufsatz „Die Bearbeitung der Händelschen Rodelinde und ihre Uraufführung am 26. Juni 1920 in Göttingen“.3 Dieses Programm setzte er in Göttingen um und berief – den Vorwurf des Antisemitismus kann man ihm gewiss nicht machen – Solistinnen und Solisten aus ganz Deutschland ohne irgendwelche außermusikalischen Kriterien.
Willi Rehkopf, Kontrabassist der Akademischen Orchestervereinigung (AOV), die in den Anfangsjahren der Göttinger Händel-Festspiele das Opernorchester stellte, hat zusammen mit seiner Ehefrau Minnie in der AOV-Festschrift von 1981 einen Beitrag zur Geschichte der AOV verfasst. Darin heißt es über Oskar Hagen: Hagen war alles in einer Person: er übersetzte die Texte [was nicht korrekt ist, aber damals nicht bekannt war, siehe Folge 1 dieser Artikelserie] und richtete sie für die Bühne ein, er zog die Stimmen aus und druckte sie, suchte und fand die Solisten, kalkulierte die Kosten und sorgte für Propaganda. Welch ein Idealismus! Und es hat sich gelohnt: Die erste Aufführung der „Rodelinde“ war ein bis heute nachwirkendes musikgeschichtliches Ereignis, selbst ausländische Zeitungen übernahmen die begeisterten Berichte der hiesigen Aufführung.4
1924 wird Hagen als Carl Schurz visiting professor nach Madison/Wisconsin in den USA eingeladen, wohin er aufgrund seiner Leistungen anschließend eine unbefristete Berufung erhält. 1925 gründet er an der Universität die Abteilung für Kunstgeschichte. Von da an spielt er für die Weiterentwicklung der Göttinger Festspiele keine Rolle mehr. Hagen bleibt bis zu seinem Lebensende 1957 in den Vereinigten Staaten und ist dort neben seiner akademischen Tätigkeit immer wieder auch musikalisch aktiv, dirigiert und komponiert, unter anderem 1944 ein Concerto grosso (womit er wohl nicht zufällig an Händel anknüpft).5 Dieses Werk wird 1985 in Göttingen von der AOV zum 65-jährigen Jubiläum der Händel-Festspiele aufgeführt. Ehrengast des Konzerts ist Oskar Hagens Sohn Holger Hagen, der in seinem Grußwort den Umgang der Göttinger Händel-Festspiele mit dem Erbe seines Vaters geißelt. Seine grimmig vorgetragene Anklage: Die Festspiele versündigten sich an Oskar Hagen, weil sie nicht mehr dessen Bearbeitungen der Händel-Opern aufs Programm gesetzt hätten.
https://de.findagrave.com" data-mediabox-src="images/Events/2021-01/musikgeschichten/03_Grabstein_Thyra-600.jpg">Mit der Übersiedlung in die USA ist für Thyra Hagen-Leisner die Sängerinnenkarriere beendet, die fünf Göttinger Festspiele lang gedauert hat. Jedenfalls sind keine Belege über weitere Auftritte in Amerika vorhanden. 1938 stirbt sie, gerade 50 Jahre alt.
Ein Foto ihres Grabsteins findet sich im Internet.
Berührungspunkte mit dem Nationalsozialismus gab es also scheinbar nicht. Doch auf die Entwicklungen in seiner deutschen Heimat hat Hagen auch von den USA aus durchaus positiv reagiert. 1920, im Jahr der Rodelinde-Premiere, hatte er ein kunsthistorisches Buch mit dem Titel „Deutsches Sehen“ veröffentlicht. Darin heißt es zunächst fast unauffällig: Gehen wir durch ein Museum, in dessen Sälen Gemälde nach romanischen und germanischen Schulen getrennt aufgehängt sind. Spüren wir es da nicht wie einen Ruck, wenn wir die Italiener verlassen und zu den Deutschen kommen? […] Tritt nicht an die Stelle italienischer Begrenzung allenthalben ein Drang ins Unendliche […]?6 Später wird Hagen deutlicher: Offenbar kann nur der Germane die Welt, wie sie dem Germanen gemäß ist, dem Germanen ganz erklären. Nur er sieht die lebendigen Bezüge zwischen Form und Form [sic!], Ganzem und Teil, Welt und Ich, nur er liest in den Runen der Baumrinde oder im phantastischen Gebilde zerrissenen Gewölks das, war nur sein Volk versteht, was seinem Volke wertvoll ist. Deshalb ist nur germanische Gestaltung fähig, dem germanischen Fühlen zu frommen.7
Da offenbart sich eine auffallend völkische Denkungsart, die er im weiteren Verlauf zu dem Bekenntnis steigert: Das deutsche Sehen ist die deutsche Weltanschauung und der deutsche Glaube schlechthin.8 In späteren Jahren wird deutlich, dass Hagen in der Tat Sympathien für den Nationalsozialismus hegte. Im Vorwort der 1933 herausgekommenen 3. Auflage des „Deutschen Sehens“ schreibt er: Erst jetzt ist die Stunde dieses Büchleins gekommen. Es wird, nachdem der Sinn für Deutsches Wesen endlich in ganz Deutschland erwacht ist, offeneren Herzen begegnen als in den Jahren […] der nationalen Zerrissenheit […].9
Zurück nach Göttingen: In den letzten drei Dirigentenjahren Oskar Hagens werden weitere neue Gesangssolisten engagiert. Zu ihnen gehören die Altistin Eleanor Schloßhauer-Reynolds, der Bass Bruno Bergmann sowie im Xerxes (1924) der Tenor Gunnar Graarud, die Altistin Marie Schulz-Dornburg und die Sopranistin Emmy von Stetten.
Eleanor Schloßhauer-Reynolds, Alt (1883-1954)
Göttingen 1922 und 1928 Cornelia in Julius Caesar, 1922 und 1926 Gismunde in Otto und Theophano, 1927 Zenobia in Radamisto
Die Altistin stammt aus den USA, geboren in Kingston/Pennsylvania. Ein Jahr nach ihrem Göttinger Debüt singt sie an der Volksoper Berlin die Brangäne in Wagners Tristan – Titelheld dieser Inszenierung ist der aus Norwegen stammende Tenor Gunnar Graarud, dem wir 1924 in Göttingen begegnen werden.10 Holger Hagen, Sohn des Festspiel-Initiators Holger Hagen, hat als Kind diese Sängerin in Göttingen erlebt.
Er schreibt in seinen Erinnerungen: Aber zwei große Altistinnen gehören doch zu den leuchtenden Sternen meiner Erinnerung. Da war einmal die wundervoll frauliche Eleanor Schlosshauer-Reynolds, deren Mutter-Klage als Gismunde (Otto und Theophano) „Gebt mir den Sohn zurück“ und deren Witwentrauer als Cornelia (Julius Caesar) „Ohne Trost, ohn’ alles Hoffen“ an künstlerischer Gestaltungskraft und Wohllaut sicherlich nie übertroffen wurde.11
Ihre Stimme ist in einer Schallplattenaufnahme dokumentiert, in Beethovens Missa solemnis, die unter der Leitung von Bruno Kittel mit dem Bruno-Kittel-Chor und den Berliner Philharmonikern im Jahr 1927 produziert worden ist. Am besten ist sie im Agnus Dei solistisch hier12 herauszuhören. Es ist dieselbe Aufnahme, an der auch Wilhelm Guttmann (siehe Folge 1) als Solist mitgewirkt hat. Ihre weiteren musikalischen Aktivitäten sind nur punktuell belegt, so etwa zwei Liederabende in Berlin 1922 und 1923, bei denen sie von Victor Ernst Wolff begleitet wird (siehe Folge 1) und die Mitwirkung bei einer Rundfunkaufnahme von Beethovens 9. Sinfonie 1924 unter Bruno Seidler-Winkler.13 Bereits 1920 singt sie die Altpartie in Mahlers Lied von der Erde in Wien14, ein Jahr später ebendort das Altsolo in Mahlers 8. Sinfonie.15 Der einzige weitere Beleg, der sich im Internet findet, ist ihre Sterbeurkunde. Demnach ist Eleanor Schloßhauer-Reynolds am 3. August 1954 in einem Krankenhaus in Heidelberg im Alter von 71 Jahren gestorben.16
Bruno Bergmann, Bass (um 1890?-1944)
1922 und 1928 Ptolomäus in Julius Caesar, 1922 und 1926 Emirenus in Otto und Theophano, 1923 Bertarich in Rodelinde, 1924 Elviro in Xerxes, 1926 Varo in Ezio, 1934 Polyphem in Acis und Galatea
In der Rolle des Ptolomäus debütiert der Bassist Bruno Bergmann 1922 in Göttingen und übernimmt in der Wiederaufnahme des Otto und Theophano die Rolle des Emireno, die zuvor Ernst Possony gesungen hat (siehe Folge 1). Auch über Bergmann hat sich Holger Hagen in seinen Erinnerungen geäußert: Wenn er als Ptolemäus seine große Arie sang: „Fall, Verräter, Verbrecher“, wenn sein schwarzer Bass über dem Ostinato der Orchesterbegleitung aufloderte, schüttelte mich damals die Angst – und noch heute überläuft’s mich, wenn ich mich erinnere. Noch heute wirkt auch das Entzücken nach, das er als Elviro auslöste, in dem phantastischen Buffo-Kostüm Thierschs, bei seinem dumm-pfiffigen Couplet: „Ich hab’s, ich hab’s, das wird ein Meisterstück!“17
Über Bergmann, der in den folgenden Jahren mehrmals bei den Göttinger Händel-Festspielen gastiert, finden sich im Internet wenige Informationen. Sein Geburtsjahr ist nicht zu ermitteln. 1922 ist er offenbar in Essen engagiert, das ist in der Göttinger Ankündigung vermerkt.18 Bereits 1914 hat er Bachs Kantate „Ich will den Kreuzstab gerne tragen“ in Hamburg gesungen.19 1915 singt er den Don Juan in Weimar.20 Im selben Jahr ist er Solist in einer Aufführung von Haydns Schöpfung in Mönchengladbach, dabei wird als sein Wohnort Berlin genannt.21 Belegt ist außerdem seine Mitwirkung in einer Aufführung von Mahlers 8. Sinfonie 1921 in Dresden unter Kurt Striegler.22
Im Jahr 1933 wird sein Name in der Geschichte des Theaters Dortmund erwähnt, und zwar als Nachfolger des Intendanten Richard Gsell. Der hatte nach seiner Amtsübernahme 1927 einen starken Akzent auf Theater und Musik der Zeit gelegt. Als unmittelbar nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten systematisch alle jüdischen Darsteller und Musiker ausgegrenzt werden, löst man auch den ungeliebten Intendanten Gsell ab.23 Das führt Anselm Heinrich in seinem Aufsatz „Theater im Ruhrgebiet 1871-1945“ auf den Eintritt Bergmanns in die NSDAP im Jahre 1932 zurück. Er habe daher für dieses Amt „die erforderliche politische Qualifikation“ besessen.24Doch erwies er sich offenbar für diesen Posten als Fehlbesetzung. Heinrich zitiert in seinem Aufsatz den Intendanten Wolf Leutheiser vom preußischen Theaterausschuss: Dortmunds Theaterleiter Bruno Bergmann sei ein „prachtvolle[r] Mensch […]“, als Intendant aber ungeeignet. In Heinrichs Aufsatz wird 1944 als Sterbejahr Bergmanns genannt.25
Gunnar Graarud, Tenor (1886-1960)
1924 Titelrolle in Xerxes
https://www.ku-spiegel.de/" data-mediabox-src="images/Events/2021-01/musikgeschichten/07_Graarud-600.jpg">Geboren 1886 in Holmestrand (Norwegen), entscheidet sich Gunnar Graarud zunächst für ein technisches Studium, das er 1913 in Karlsruhe mit dem Ingenieurdiplom abschließt, um sich anschließend der Ausbildung seiner Stimme zu widmen. Sein erstes Konzert gibt der Tenor 1917 für deutsche Soldaten an der Westfront. Nach Kriegsende ist er in Mannheim und an der Berliner Volksoper engagiert, geht nach seinem Göttinger Xerxes-Engagement 1925 an das Deutsche Opernhaus in Berlin, 1926 nach Hamburg. Er ist ein gefragter Heldentenor, debütiert 1927 in Bayreuth und tritt in Wien in der Titelrolle von Wagners Parsifal auf. Seine Stimme können Sie hier26 in einer Bayreuther Tristan-Aufnahme („O sink hernieder, Nacht der Liebe“ zusammen mit Nanny Larsen-Todsen als Isolde) aus dem Jahr 1928 hören. In den 1930er-Jahren wird er Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper, später österreichischer Kammersänger.
Graarud ist ein Anhänger des Nationalsozialismus und verbreitet dessen Gedankengut auf Vortragsreisen in Deutschland und Norwegen. Unmittelbar nach der Annexion Österreichs durch Hitler-Deutschland im März 1938 werden alle jüdischen Lehrkräfte der Staatsakademie für Musik und darstellende Kunst entlassen und die Institution in eine Reichshochschule für Musik umgewandelt. Graarud wird im März 1938 dort zum Professor für Gesang bestellt, an Stelle eines entlassenen Juden. Nach dem Untergang des NS-Regimes verliert er seine Professur in Wien. Es gelingt ihm nach 1945 nicht mehr, obwohl beabsichtigt, in Norwegen aufzutreten. Gestorben ist er 1960 in Stuttgart.27
Marie Schulz-Dornburg, Alt (1892-1976)
1923 Hadwig in Rodelinde, 1924 Amastris in Xerxes
Geboren am 9. Mai 1892, beginnt Marie Schulz-Dornburg ihre Ausbildung in Köln, wo ihr Vater Richard Schulz-Dornburg (1855-1913) als gesuchter Gesangspädagoge wirkt. Sie beginnt ihre Karriere 1916-18 mit einem Engagement am Stadttheater von Kiel, singt dann 1919-21 am Stadttheater Chemnitz (u. a. 1921 in der Uraufführung der Oper Der Sonnenstürmer von Hans Stieber) und hat ihre ersten großen Erfolge am Staatstheater Hannover in den Jahren 1921-24.28 Von dort kommt sie auch zu ihren Engagements bei den Göttinger Händel-Festspielen. Holger Hagen erinnert sich lebhaft an sie: Und da war zum anderen die auch darstellerisch grandiose Maria Schulz-Dornburg, die es als Amastris im Xerxes fertig brachte, noch im tragischsten Moment vollendete Anmut und im heitersten Augenblick höchste Würde auszustrahlen.29
1925 gastiert sie an der Hamburger Staatsoper als Kundry im Parsifal sowie 1931 – nach anderen Quellen bereits 1926 – als Klytämnestra in Elektra von Richard Strauss. 1925 wird sie an die Staatsoper Berlin berufen, an der sie eine langjährige, erfolgreiche Karriere hat. 1928-31 gehört sie zum Ensemble der Berliner Kroll-Oper, das unter der Leitung von Otto Klemperer steht. Sie wirkt an diesem Haus in der Premiere von Strawinskys Oedipus Rex mit. Dort singt sie weiter die Herodias in Salome, die Mutter in Charpentiers Louise, die Federica in Verdis Luisa Miller, die Mrs. Quickly im Falstaff, die Marcellina in Figaros Hochzeit, dazu auch kleinere Rollen. Sie ist nicht nur eine begabte Sängerin, sondern auch eine große Schauspielerin und hat demgemäß ihre größten Erfolge in Partien, die eine intensive dramatische Gestaltung erfordern, so als Hexe in Hänsel und Gretel und als Azucena im Troubadour. Auf Polydor singt die Künstlerin 1929 in einer Kurzfassung der Oper Hänsel und Gretel von Humperdinck die Rolle der Knusperhexe.30
In der letzten Zeit vor Ende des Zweiten Weltkriegs hat Marie Schulz-Dornburg einen prominenten Gesangschüler: Johannes Heesters. Er fährt jede Woche mit dem Fahrrad zu ihr, um von ihr seine Stimme „überholen“ zu lassen. Heesters besitzt ein Haus am österreichischen Grundlsee, die Kammersängerin Marie Schulz-Dornburg wohnt in Gößl am Ostende dieses Sees im steirischen Teil des Salzkammerguts. In einer Heesters-Biografie wird angemerkt, die Sängerin sei auch mit dem Zarah-Leander-Titel Eine Frau wird erst schön durch die Liebe hervorgetreten.31 Ihr Bild erhält noch mehr Facetten, wenn man den Absatz über sie liest, den ihr Neffe Stefan Schulz-Dornburg in seinem autobiografischen Roman „Das Ohr der Väter“ 2019 geschrieben hat. „Tanze Mieze“ nannte er die Schwester seines Vaters. Sie hatte es in den späten Kriegsjahren an den Grundlsee nicht weit von Bad Ischl verschlagen. Eine imponierende, ein wenig maskulin wirkende Dame, die eine beachtliche Karriere als Opernsängerin hinter sich hatte. Glanzrollen der Altistin mit den leicht mongolischen Gesichtszügen waren die Megären wie Klytämnestra oder die Herodias. Unvergessen eine Aufführung von „Hänsel und Gretel“ in Berlin 1942, wo Tante Mieze unter der Stabführung ihres Bruders die Knusperhexe so furchterregend realistisch gab, dass ich ihr noch Jahre danach nur mit ängstlichem Respekt vor die Augen trat.32
Bereits 1943/4433 hat Maria Schulz Dornburg am Salzburger Mozarteum einen Lehrauftrag in den Fächern Ausdruckskunde, Gesang und Sologesang. 1948 übersiedelt sie nach Salzburg (wo sie zunächst im Hause des Malers Albert Birkle wohnt)34 und wird 1950 zur Professorin ernannt. Diese Professur nimmt sie bis zum Studienjahr 1961/62 wahr.35Ihr weiteres Schicksal geht aus Belegen im Internet nicht hervor. Wie ich aber auf Nachfrage vom Salzburger Stadtarchiv erfahren habe, hat sie 1949 die österreichische Staatsbürgerschaft erhalten und ist am 1. November 1976 in Salzburg gestorben.36
Emy von Stetten, Sopran (1898-1980)
1924 Atalanta in Xerxes, 1928 Dafne in Apollo e Dafne
Die Sängerin ist die Tochter von Ellida Wittich und Max Brode, dem Gründer und Dirigenten des Königsberger Symphonieorchesters. Sie studiert an der Musikhochschule in Berlin und tritt etwa ab 1923 als Konzertsängerin auf. Bis zu ihrer Scheidung 1948 ist sie verheiratet mit dem österreichischen Maler Norbert von Stetten. Sie ist eine deutsche Oratorien-, Opern- und Liedersängerin (Sopran). 1925 gastiert sie an der Dresdner Staatsoper als Olympia in Hoffmanns Erzählungen, wirkt 1929 bei Händel-Opern in Halle (Saale) mit37 und wird im selben Jahr als Lehrerin für Sologesang und Stimmbildung an der Staatlichen Akademie für Kirchen- und Schulmusik angestellt. Eine Nebenrolle spielt sie in dem Film Der Liebeswalzer von Wilhelm Thiele 1930, eine Musikfilmkomödie mit Lilian Harvey und Willy Fritsch in den Hauptrollen. Im Film Die Drei von der Tankstelle (1930) übernimmt sie die Gesangsstimme für die Schauspielerin Olga Tschechowa. Dieser kleine Leinwand-Auftritt mit dem Lied „Subjektiv kann ein Brief sehr persönlich sein“ ist die einzige derzeit greifbare Erinnerung an die Stimme der Sängerin.38 1933 ist sie Blumenmädchen im Parsifal in Bayreuth.
Während der Parsifal-Proben in Bayreuth erhält Emy von Stetten die formale Kündigung ihrer Dozentenstelle an der Akademie. Bereits in den Tagen um den Erlass des „Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ am 7. April 1933 hatte Hans Joachim Moser, der Direktor der Akademie für Kirchen- und Schulmusik, sich mit den möglicherweise von den Regelungen betroffenen Lehrern ins Benehmen gesetzt. Nach einem in den Hochschulakten vorhandenen Bericht gibt Emy von Stetten daraufhin an, sie habe sich selbst „nie anders [denn] als Arierin gefühlt“. Sodann hat sie als „Halbjüdin“ (siehe Lexikon der Juden in der Musik) Auftrittsverbot, obwohl sie ihre nationalsozialistische Gesinnung betont und die Parteimitgliedschaft ihres Mannes ins Feld führt. Immerhin kann sie – nur mit „stets widerruflichen“ Sondergenehmigungen – zeitweise als Musiklehrerin arbeiten. Von 1945 bis 1948 hat sie ein Engagement an der Volksoper in Hamburg, wo sie auch einen Zweitwohnsitz einrichtet. 1947 erteilt ihr die Staatliche Hochschule für Musik in Frankfurt am Main einen Lehrauftrag für Gesang. Dort lehrt sie noch bis in die 1960er-Jahre. Zu ihren Schülerinnen gehört die Sopranistin Hilde Scheppan. Seit dem Kriegsende lebt sie im Forsthaus von Schloss Stetten, wo sie 1980 stirbt.39Im Umfeld des Bayreuther Festspielhauses ist für sie eine Gedenktafel errichtet worden.
Wolfgang Stechow, Kunsthistoriker, Dirigent der AOV (1896-1974)
dirigiert bei den Festspielen 1927, 1930, 1931 und 1932
Nach Hagens Weggang übernimmt Wolfgang Stechow, ebenfalls Kunsthistoriker, die Leitung der Akademischen Orchestervereinigung. Holger Hagen erinnert sich an den Dirigenten: Als Stimmführer der Bratschen, oft auch als Solist am Flügel, saß da ein angehender Kunsthistoriker: Wolfgang Stechow. Er war einer der ganz seltenen Fälle eines Laienmusikers, der so manchen Professionellen in die Tasche stecken konnte, sicherlich der brillanteste Blattspieler, der mir je begegnet ist. […] In seinem ansteckenden, impulsiven Enthusiasmus war er meinem Vater sehr ähnlich; auch er war übrigens ein glänzender Dirigent. Nach Vaters Weggang hat er eine Zeitlang die musikalische Leitung der AOV übernommen; ich entsinne mich an eine beglückend schöne Probe unter seiner Stabführung, die wir 1928 bei einem Besuch in Göttingen miterlebten. Die Händel-Festspiele, ohne Hagen führungslos, pausieren 1925. Doch ab 1926 steht nicht der neue AOV-Dirigent Stechow am Pult der nun wieder startenden Festspiele, sondern Rudolf Schulz-Dornburg, Bruder der Sängerin Marie Schulz-Dornburg. Das hat Holger Hagen gewundert: Warum man ihm nicht auch in der Nachfolge Oskar Hagens die Leitung der Festspiele übertragen hat – das bleibt eines der vielen Geheimnisse, die Göttingen mir beschert hat.40
Geboren wird Wolfgang Stechow am 5. Juni 1896 in Kiel. Nach dem Tod des Vaters (1905) –Staatsanwalt mit musikalischen Ambitionen – kommt er mit seiner Mutter und seinen Geschwistern nach Göttingen. Hier wohnt er bis 1923 (mit Unterbrechungen) in der Calsowstraße 1. Er besucht das Gymnasium Göttingen, nimmt im Sommersemester 1914 das Studium der Kunstgeschichte in Freiburg im Breisgau auf und meldet sich 1914 als Kriegsfreiwilliger. 1915 gerät der 19-Jährige in russische Kriegsgefangenschaft in einem sibirischen Lager, kehrt nach Deutschland zurück und studiert in Göttingen und Berlin Kunstgeschichte, 1919 wird er Bratscher in der AOV. In Göttingen wird er 1921 „summa cum laude“ promoviert. Anschließend ist er zwei Jahre lang Assistent am Berliner Kaiser-Friedrich-Museum, dann Assistent von Cornelis Hofstede de Groot in Den Haag. 1923 wechselt er an das Kunsthistorische Seminar der Universität Göttingen und wird dort nach seiner Habilitation 1926 zum Privatdozenten, 1931 zum außerordentlichen Professor ernannt. Über seine Entfernung aus dem Vorstand der Göttinger Händel-Gesellschaft im Jahre 1933 wird in der nächsten Folge dieser Serie zu berichten sein. Hier nur so viel: Seine Mutter, die Konzertsängerin Bertha Stechow geb. Deutschmann, ist Jüdin aus der Familie Mendelssohns. Im „Lexikon der Juden in der Musik“ ist er mit dem Zusatz (H) für Halbjude verzeichnet und fällt damit als Nichtarier unter das am 7. April 1933 erlassene Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums. Dennoch wird Stechow als Weltkriegs-Frontkämpfer vorerst nicht von Universität vertrieben. Überdies setzt sich der angesehene Göttinger Kunsthistoriker Georg Graf Vitzthum nachdrücklich für seinen hochbegabten jüngeren Kollegen ein. Vitzthum sei von seinen Schülern „gleichermaßen als feinsinniger, empfindsamer und kultivierter Mensch wie als entschiedener Gegner der Nationalsozialisten mit ausgesprochen positiver Einstellung zu jüdischen Mitbürgern“ beschrieben worden, hebt Lars Klingberg41 in einer Studie hervor.
1936 scheidet Stechow auf eigenen Antrag aus dem Amt aus und erlangt durch Vermittlung von Oskar Hagen eine Assistentenstelle an der University of Wisconsin in Madison/USA. 1940 wechselt er an das Oberlin College in Ohio, an dem er bis zu seiner Emeritierung 1963 bleibt. Er stirbt 1974 in Princeton/USA und hinterlässt mehr als 200 veröffentlichte Arbeiten und einige Monographien.42
http://ursulastechow.net" data-mediabox-src="http://ursulastechow.net">1932 heiratet Wolfgang Stechow eine Geigerin, die er in der AOV kennen und lieben gelernt hat: Ursula Hoff aus Hannover, Jahrgang 1911. Sie teilt mit ihrem Mann die Liebe zur Musik. In einem Nachruf heißt es über sie: She was always surrounded by music and an emphasis on education: she formulated friendships based on both music and education that would last a life-time. While studying medicine at the University of Goettingen, she met her future husband, Wolfgang Stechow, when he was conducting the university’s orchestra in which she played violin. Wolfgang was both an art historian and an accomplished musician. They were married in 1932. […] Music was Ursula’s soul. She enjoyed playing chamber music with family and friends and she was a “consumer” of fine music performed by others, sometimes critical but always understanding and appreciative. She loved and believed in Solfege as the basis for teaching and learning music.43Auch nach dem Tod ihres Mannes 1974 hält Ursula Stechow die Verbindung mit Göttingen viele Jahre aufrecht, reist Jahr für Jahr aus den USA zu den Festspielen an und wird für ihre Treue mit der Verleihung der Ehrenmitgliedschaft der Göttinger Händel-Gesellschaft ausgezeichnet. Gestorben ist sie 2008 im Alter von 96 Jahren.
Heinrich Heckroth, Bühnenbildner (1901-1970)
1926 Ezio, 1927 Radamisto, 1928 Oper Julius Caesar, Kantate Lucretia, Oratorium Jephtha
Für Bühnenbild und Kostüme in Ezio zeichnet Heinrich Heckroth verantwortlich. Geboren 1901 in Gießen, studiert er von 1918 bis 1921 am Städelschen Kunstinstitut in Frankfurt und tritt 1920 und 1921 mit Portraits der Tänzerin Mary Wigman hervor. Von 1924 bis 1927 ist er Bühnenbildner am Theater in Münster/Westf. unter dem Intendanten Hanns Niedecken-Gebhard. 1927 wird er von Rudolf Schulz-Dornburg als künstlerischer Beirat der Städtischen Bühnen Essen verpflichtet. Im selben Jahr stattet er in Göttingen Händels Oper Radamisto aus, 1928 die Oper Julius Cäsar und die szenische Kantate Lucretia sowie das Oratorium Jephtha. 1929 wird er Chef des Ausstattungswesens an den Städt. Bühnen Essen. In den 1930er Jahren ist er als Ausstatter in Hagen, Köln und Düsseldorf aktiv, weiter in Paris, Chemnitz, Dresden, München.44 1933 wird der 31-Jährige auf eine Professur für Bühnenbild nach Dresden berufen. Doch die soeben an die Macht gekommenen Nationalsozialisten verlangen für Heckroths Anstellung, er müsse sich von seiner jüdischen Ehefrau scheiden lassen. Daraufhin verzichtet Heckroth auf die Professur und erhält umgehend ein Mal- und Lehrverbot.45
Heckroth emigriert nach Paris. 1935 übersiedelt er nach London, erarbeitet Ausstattungen für das Old Vic Theatre London, die Festivals in Glyndebourne, das Teatro Colon in Buenos Aires und das Baltimore Lyric Theatre. 1937 reist er nach Cassis, wo er bei Georges Braques wohnt und malt. 1940 wird er interniert und nach Australien deportiert, kann aber 1941 auf Vermittlung von Sir Herbert Read nach London zurückkehren. Ab 1945 arbeitet er regelmäßig für die Archers Film Productions und wird 1947 britischer Staatsbürger. Er nennt sich nun Hein Heckroth. Für den britischen Ballettfilm Die roten Schuhe von Michael Powell und Emeric Pressburger entwirft er die gesamte Ausstattung. Dazu fertigt er 2000 Zeichnungen an. 1949 wird er dafür mit einem Oscar in der Kategorie „Best Art Direction (Color)“ ausgezeichnet. In den Folgejahren arbeitet er für weitere Filme, ab 1951 auch erstmals wieder in Deutschland. Bis zu seinem Tod 1970 ist er weiter in Deutschland und international auf vielen Feldern aktiv.
*
Auch in diesen Lebensläufen wird der Einfluss der politischen und ideologischen Entwicklungen auf künstlerische Karrieren vielfach sehr deutlich. Nur sehr wenige Künstler waren davon in keiner Weise betroffen. Die Meinung, Musik und Politik ließen sich trennen, das eine müsse mit dem anderen nichts zu tun haben, erweist sich immer wieder als naiv – was wohl auch die nächste Folge dieser Serie nicht wird widerlegen können. Unter anderem werde ich darin die Rolle von Walter Meyerhoff, dem langjährigen, verdienten Vorsitzenden der Göttinger Händel-Gesellschaft, beleuchten und noch ein weiteres Mal auf die Rolle deutscher Musikwissenschaftler in der Nazi-Zeit zurückkommen.
1 Link: https://haendelgoe1920.de/
2 Link https://www.kulturbuero-goettingen.de/meldungen/musikgeschichten/karrieren-unterm-hakenkreuz
3 aus: Oskar Hagen, Die Bearbeitung der Händelschen Rodelinde und ihre Uraufführung am 26. Juni 1920 in Göttingen, in: Zeitschrift für Musikwissenschaft, 2. Jahrgang (1919-1920), S. 725-732.
4 Willi und Minnie Rehkopf: Die Akademische Orchestervereinigung Göttingen, in: 75 Jahre Akademische Orchestervereinigung Göttingen 1906-1981, Göttingen 1981, S. 19-29, hier: S. 27
5 Quelle: https://www.philharmonicchorusofmadison.org/history
6 Oskar Hagen: Deutsches Sehen, München 21923, S. 3
8 Oskar Hagen: Deutsches Sehen, München 11920, S. VIII
9 zitiert aus der Wiedergabe der Quelle in der Ausstellung Händel_Göttingen_1920 (siehe Anm. 1)
10 Eugen Szenkar: Mein Weg als Musiker. Erinnerungen eines Dirigenten, Berlin 2014, S. 74
11 Holger Hagen: Erinnerungen: Göttingen – Händel – AOV, in: 75 Jahre Akademische Orchestervereinigung Göttingen 1906-1981, Göttingen 1981, S. 39-51, hier: S. 45f.
12 Link zum Youtube-Film: https://www.youtube.com/watch?v=P0TFMz56lcI&T=4280s
13 Sonderhinweisdienst Musik, Beethoven 1770 – 1827, Deutsches Rundfunkarchiv Frankfurt am Main/Babelsberg, S. 20 (Quelle: https://www.yumpu.com/de/document/view/13093711/hinweisdienst-musik-ludwig-van-beethoven-1770-deutsches-)
14 Quelle: https://www.wienersymphoniker.at/en/veranstaltung/o-fried-reynolds-schlosshauer-r-schubert-mahler-das-lied-von-der-erde
15 Quelle: https://wienersingakademie.at/archiv/program.php?year=1921
16 Quelle: http://www.dj-bibi.de/piwigo/picture.php?/5760
17 Holger Hagen 1981, a.a.O., S. 45
18 Wiedergabe der Quelle in der Ausstellung Händel_Göttingen_1920 (siehe Anm. 1)
19 Aufführung von Joh. Seb. Bachs Kompositionen in der Zeit vom Oktober 1912 bis Juli 1914, in: Bach-Jahrbuch 1914, S. 178
20 Neue Zeitschrift für Musik, 82. Jahrgang 1915, S. 55
21 Neue Zeitschrift für Musik, 82. Jahrgang 1915, S. 134
22 Quelle: https://performance.slub-dresden.de
23 Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Theater_Dortmund
24 Anselm Heinrich: Theater im Ruhrgebiet 1871-1945, in: LiTheS. Zeitschrift für Literatur- und Theatersoziologie, Jg. 10 (2017), Sonderband 5, Seite 122-153, hier: S. 143
25 Heinrich 2017, a.a.O., S. 145
26 Link: https://www.youtube.com/watch?v=nYaw0u9vGNs
27 Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Gunnar_Graarud_(Sänger)
28 Quelle: https://onlinemerker.com/in-memoriam-geburtstage-im-mai-2017/
29 Holger Hagen 1981, a.a.O., S. 46
30 Quelle: https://web.operissimo.com
31 Quelle: https://www.ennstalwiki.at/wiki/index.php/Johannes_Heesters, dazu, https://books.google.at/books?id=K8xmDwAAQBAJ
32 Stefan Schulz-Dornburg: Das Ohr der Väter. Roman, München (Allitera Verlag) 2019, Leseprobe: https://books.google.de/books/about/Das_Ohr_der_Väter.html
33 Mitteilung von Ilse Tiebert vom Mozarteum Salzburg vom 8. Juni 2020
34 Mitteilung von Peter Kramml, Amtsleiter Stadtarchiv und Statistik Stadt Salzburg, vom 14. Juli 2020
35 Quelle: https://onlinemerker.com/in-memoriam-geburtstage-im-mai-2017/
36 Mitteilung von Peter Kramml, s.o.
37 Quelle https://de.wikipedia.org/wiki/Emy_von_Stetten
38 Link: https://www.youtube.com/watch?v=r1mQ42Qmb6M&t=2831s
39 Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS-Zeit (LexM) der Universität Hamburg, hier: https://www.lexm.uni-hamburg.de/object/lexm_lexmperson_00002348
40 Holger Hagen 1981, a.a.O., S.
41 Lars Klingberg, Die Göttinger Händel-Gesellschaft während der NS-Zeit, in: Händel-Jahrbuch 2014, Kassel usw. (Bärenreiter) 2014, S. 179-215, hier: S. 211.
42 Uta Schäfer-Richter: Die jüdischen Bürger im Kreis Göttingen 1933, Göttingen 21993, S. 252f.
43 Quelle: http://ursulastechow.net
44 Quelle https://www.hein-heckroth-ges.de/
45 Quelle https://de.wikipedia.org/wiki/Hein_Heckroth
Bild 1: Oskar Hagen Wikipedia (Händel-Festspiele Göttingen)
Bild 2: Willi Rehkopf Händel-Festspiele Göttingen
Bild 3: Grabstein Thyra Hagen Quelle: https://de.findagrave.com
Bild 4: Oskar Hagen: Deutsches Sehen Archiv Schäfer
Bild 5: Eleanor Schloßhauer-Reynolds als Cornelia in „Julius Caesar“ (1922)
Händel-Festspiele Göttingen
Bild 6: Bruno Bergmann als Ptolemeus in „Julius Caesar“ 1922
Händel-Festspiele Göttingen
Bild 7: Gunnar Graarud als Tristan in Bayreuth Quelle: https://www.ku-spiegel.de/
Bild 8: Marie Schulz-Dornburg als Gräfin in Tschaikowskys „Pique Dame“ an der Berliner Oper
Foto: Zeitschrift „Das Theater. Illustrierte Halbmonatsschrift
für Theater und Gesellschaft“, VII. Jahrgang, Heft 6, 1926,
Titelblatt
Bild 9: Emy von Stetten (1930) Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS-Zeit (LexM)
Bild 10: Schloss Stetten Wikipedia
Bild 11 Gedenktafel Emy von Stetten in Bayreuth Wikipedia
Bild 12 Wolfgang Stechow Händel-Festspiele Göttingen
Bild 13: Rudolf Schulz-Dornburg WDR/Chronik/Reichssender Köln
Bild 14 Ursula Stechow (1934) Quelle: http://ursulastechow.net
Bild 15: Heinrich Heckroth Hein-Heckroth-Gesellschaft
Bild 16: Entwurf von Hein Heckroth zu Händels „Radamisto“ (1927)
Händel-Festspiele Göttingen
Bild 17: Walter Meyerhoff Händel-Festspiele Göttingen