Seit die letzten Töne des diesjährigen internationalen Orgelfestivals Vox Organi verklungen sind, hat Festivalleiter Friedhelm Flamme seine Koffer bereits mehrmals ein- und umgepackt.
Er gastierte schon im Mai selbst als Solist in Norwich, England, gerade packt er für die Fortsetzung seiner diesjährigen mehrteiligen Englandtournee, die ihn nach Coventry und Chester führen wird. In beiden berühmten Kathedralen ist er kein Unbekannter.
Zwischenzeitlich konzertierte er bereits in HannMünden, Corvey, Melle, in der als schottische Hofkirche des englischen Königshauses bekannten Kathedrale St. Giles in Edinburgh, beim Gartower Orgelsommer und beim Bremer Orgelsommer im Bremer Dom, wo ihm Oberbürgermeister a.D. Dr. Henning Scherf persönlich seine hohe Anerkennung zu seinem virtuosen Spiel aussprach. Flammes Konzert war das am besten besuchte des Bremer Orgelsommers; es begann verspätet, weil eine solch große Menge interessierter Besuche in die Kirche strömte.
Auf die diesjährige Saison von Vox Organi blickt er, wie er selbst sagt, „mit großer Freude und Zufriedenheit“ zurück. „Mit 42 Konzerten an allen Wochenenden von Anfang Mai bis Ende Juli war es im sechsten Jahr unseres Bestehens unsere bislang erfolgreichste Saison. Wir haben den Radius unserer Spielstätten noch einmal beträchtlich vergrößern können, die Publikumszahlen waren hoch, teilweise sogar sehr hoch, ausnahmslos alle unsere Solisten haben große Namen in der internationalen Orgelszene, und so gut wie alle fragen uns nach ihrem Auftritt, ob und wann sie wiederkommen können. Ebenso die Gemeinden, deren ehrenamtliche Helfer sich in diesem ersten Jahr, in dem Covid absolut kein Thema mehr war, wirklich bei der Gestaltung der Konzertpausen oder des Meet and Greet im Anschluss selbst übertroffen haben.“
Vox Organi steht für das Bestreben, die Musik zu den Menschen zu bringen, nicht umgekehrt, wie es die Anbindung an einen einzigen Festivalort erfordern würde. „Verstärkt haben wir in diesem Jahr beobachtet“, so Flamme, „dass Besucher dem Festival tatsächlich an so gut wie alle Orte folgen, um ihnen bisher unbekannte Regionen, Kirchen und Orgeln zu entdecken. Oft sind sie völlig überrascht, welche unentdeckten Schätze die Nahregion für sie bereithält.“
Bevor es an die Planung für die Saison 2024 geht, ist sein eigener Konzertkalender noch gut gefüllt. Weitere Auslandskonzerte werden ihn nach Luxemburg, nach Italien, zurück nach England und dort unter anderem auch nach Westminster Abbey in London führen. In Deutschland wird er unter anderem in Saarbrücken, Merseburg, Braunschweig und noch ein weiteres Mal in Bremen erwartet. „Aber“, so betont er, „die kommenden Konzerte in der Region sind mir genauso wichtig, auch, weil zu den Gemeinden und ihren Pastoren oder Kulturverantwortlichen eine jahrelang gewachsene enge Bindung besteht. Sei es in St. Jacobi Göttingen, der Kulturkirche Fredelsloh, dem Kloster Corvey oder in der Lutherkirche in Schönhagen.“
Flammes vollständiger Konzertkalender ist auf seiner Website www.friedhelmflamme.orgeinzusehen. Sein nächstes Konzert in der Region findet am 1. September in St. Jacobi Göttingen statt. Dort wird er um 18:00 Uhr mit Werken von Bach, Mendelssohn, Reger und anderen die Internationalen Göttinger Orgeltage eröffnen.