Jetzt ist es offiziell! Die österreichische Regisseurin Angelika Zacek wird ab der Spielzeit 2026/2027 neue Intendantin des Jungen Theaters Göttingen. Zacek tritt die Nachfolge von Nico Dietrich an, der seit der Spielzeit 2014/15 das Junge Theater leitet und ab der Spielzeit 2026/27 die Intendanz des Westfälischen Landestheaters Castrop-Rauxel übernimmt.
Die Findungskommission hat sich in einem mehrstufigen Auswahlverfahren aus 32 Bewerbungen für Angelika Zacek entschieden. „Anhand der unterschiedlichen Persönlichkeiten finden wir heraus, was das richtige für das Junge Theater ist und in welche Zukunft es gehen soll,“ teilte JT-Geschäftsführer und Kommissionsmitglied Tobias Sosinka im Pressetermin am 1. Juli mit.
Angelika Zacek wurde 1971 in Wien geboren und stammt aus einer Arbeiterfamilie. Sie studierte zunächst Schauspiel und arbeitete als Schauspielerin in Wien, Linz und Hannover. Danach schloss sie ein Regiestudium an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin ab. Seit 2008 ist Zacek als freie Regisseurin für Theater und Oper an diversen Stadt-, Landes- und Staatstheatern tätig, unter anderem am HLTM Marburg, Volkstheater Rostock, Landesbühne Schleswig-Holstein, Staatstheater Cottbus, Hans-Otto-Theater Potsdam. 2017 gründete sie zusammen mit 6 weiteren Regisseurinnen den Verein Pro Quote Bühne e.V. und engagierte sich dort 5 Jahre lang als Vorstandsvorsitzende für Gleichberechtigung, Chancengleichheit und Diversität an deutschsprachigen Bühnen.
„Der Beruf Regisseur ist stark männlich geprägt und das Theater ist eine moralische Anstalt. Deshalb müssen wir innerhalb der Theaterstruktur aufräumen und für Gleichberechtigung sorgen. Ich habe mich schon oft für Diversität im Theater eingesetzt, sowohl bei meiner Regiearbeit als auch ehrenamtlich,“ erklärte Angelika Zacek.
„Es ist mir wichtig, dass der Theaterbesuch ein Erlebnis wird,“ stellte Zacek klar. „So vielfältig ist der Mensch und so vielfältig ist auch der Geschmack. Darum ist das JT ein Theater für alle und unsere Stücke sollen unterschiedliche Geschmäcker ansprechen. Ich war begeistert, wie gut das Junge Theater aufgestellt ist und was es in der Vergangenheit alles auf die Beine stellen konnte.“
Nach zwei weiteren Spielzeiten wird das Junge Theater voraussichtlich 2028 wieder in das neu sanierte Otfried-Müller-Haus (OMH) ziehen. 2019 musste das Junge Theater in die ehemalige Voigt-Realschule in der Bürgerstraße ziehen, bis die Sanierungsarbeiten am OMH beendet sind. „Mein Herzenswunsch wäre, dass das Otfried-Müller-Haus ein Schmelztiegel für alle Künste wird, in dem wir zum Beispiel auch Projekte mit dem Göttinger Symphonieorchester durchführen können,“ ergänzte die neue Intendantin.