Verleihung Göttinger Friedenspreis 2024

Die Stiftung Dr. Roland Röhl verleiht an die langjährige Diplomatin der Vereinten Nationen, Dr. Angela Kane, den Göttinger Friedenspreis 2024. Die öffentliche Verleihung findet am Samstag, den 09.03., um 11 Uhr im Rahmen einer Festveranstaltung im Deutschen Theater Göttingen statt. Durch die Preisverleihung führt der Intendant des Deutschen Theaters, Erich Sidler. Jürgen Trittin, ehemaliger Göttinger Bundestagsabgeordneter und Bundesumweltminister a.D., wird die Laudatio auf die Preisträgerin halten.

Mit der Verleihung des Göttinger Friedenspreises an Dr. Angela Kane möchte die Jury nicht nur die jahrzehntelange Arbeit einer versierten und engagierten Abrüstungsexpertin auszeichnen, sondern auch ein Zeichen für die Bedeutung multilateraler Zusammenarbeit setzen. Die UN sind dafür die zentrale Organisation und müssen deshalb konsequent gestärkt werden.

Die Jury der Stiftung begründet ihre Wahl mit Kanes praktischer Friedensarbeit, die sie in herausragender Weise als international tätige Diplomatin über Jahrzehnte für die Vereinten Nationen (UN) in New York, als auch in Konfliktregionen geleistet hat. Zuletzt als „Hohe Repräsentantin für Abrüstung“, spielte sie beispielsweise eine zentrale Rolle bei der Vernichtung chemischer Waffen des syrischen Assad-Regimes und es gelang ihr, den Beitritt der syrischen Regierung zum Abkommen über deren Abschaffung zu verhandeln. Angela Kane hat insbesondere mit diesen Missionen das Ansehen der UN als globale Institution für die Konfliktlösung und Friedenswahrung gestärkt. Auch nach Ende ihres Wirkens für die Vereinten Nationen im Jahr 2015 engagiert sich Kane für die Nichtweiterverbreitung nuklearer Waffen, für friedliche Konfliktlösungen sowie für Abrüstung und Frieden.

Angela Kane ging 1977 zu den UN und agierte dort zuletzt als „Beigeordnete Generalsekretärin für politische Angelegenheiten“, „Untergeneralsekretärin für Management“ sowie ab 2012 als „Hohe Vertreterin für Abrüstung“. Sie engagierte sich im Stab von UN-Generalsekretär Boutros Boutros-Ghali für den Friedensprozess in Zentralamerika und arbeitete in einer Reihe von UN-Missionen in Afrika und Asien. Als Direktorin und „Assistant Secretary-General“ in der Abteilung für Politische Angelegenheiten gehörten insbesondere die Konfliktprävention und -lösung in Amerika, Asien und Pazifik sowie Europa und dem Mittleren Osten zu ihren Aufgaben. Sie engagierte sich in zahlreichen Friedensprozessen, u.a. in Guatemala, wo es den UN erstmals gelang, eine internationale Kommission zur Verfolgung von Kriegs- und Menschenrechtsverletzungen zu installieren.