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Dirk Hinzberg (Moderator), Nadine Kühn (Agnetha), Stefan Stara (Björn), Tim Müller (Benny), Jessica Trocha (Anni-Frid) | © Photo: Julia Lormis / Gandersheimer Domfestspiele gGmbH
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Bad Gandersheim

Abheben mit ABBA

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Gefeierte Konzerthommage »Dancing Queen« bei den Domfestspielen
von Tina Fibiger, erschienen am 28. Juni 2023

Das Paar auf dem Sofa verfolgt den European Song Contest im Fernsehen, bestens versorgt mit Bier und Popcorn, aber leider mit unterschiedlichen musikalischen Vorlieben. Nach drei Songs fliegen die Fetzen und fast auch der Fernseher, bis ABBA das Paar mit »Waterloo« bestürmt und erst recht das Publikum, das bereits diese kleine unterhaltsamen Einstimmung begeistert. Ein goldglänzendes Piano und eine Galerie von E-Gitarren im Pop Design werden auf die Bühne gerollt. Dann sind natürlich die großen Hits von ABBA fällig, bei denen mitgeklatscht und oft auch mitgesungen werden kann und jeder Titel stürmischen Applaus bekommt, bis sich die Zuschauertribüne am Ende in einen Dancefloor verwandelt.

Mit der Frage, was den Erfolg von ABBA ausmacht, diese unnachahmliche Magie in den Songs, die immer noch anhält, ist Achim Lenz mit seinem Team unter der musikalischen Leitung von Patricia Martin auf Spurensuche gegangen. Und das auch mit Blick auf ein Aufführungsformat, das sich nicht an den klassischen Musicalproduktionen orientiert und sich vor allem als Konzertabend versteht. Im Zentrum stehen die Songs, in denen Agnetha, Anni-Fred, Benny und Björn ihr musikalisches Know-how stilistisch und technisch mehr und mehr perfektionierten. Sie werden zwar mit kleinen biografischen Skizzen versehen, mit markanten Stationen zur Erfolgsgeschichte des schwedischen Quartetts und wie sich zwei Paare an dem anhaltenden Erfolgsdruck erschöpften. Aber vor allem geht es um das Live-Erlebnis auf der Bühne und die besondere Wirkung der Songs, wie sie Nadine Kühn, Jessica Trocha, Tim Müller und Stefan Stara solistisch und mehrstimmig immer wieder neu beflügeln. Dabei haben sie mit Regieassistentin Natalia Voskoboynikova auch eine umtriebige Inspizientin an ihrer Seite, die mit Mikrofonen, Gitarren und Trackliste für das Gelingen der perfekt abgestimmten Bühnenshow sorgt.  

Nach ihrem Auftritt als Fernsehpaar moderieren und kommentieren Noraleen Amhausend und Dirk Hinzberg, die musikalische Chronologie von »Waterloo« über »Money, Money, Money« und »Dancing Queen« bis hin zu »Thank You For the Music«. Sie berichten von Welttourneen und Umsatzrekorden und dass das schwedische Erfolgsquintett mit CD und DVD-Aufnahmen und Musikvideos schneller und erfolgreicher am Start war als die Konkurrenz in der Rock- und Pop Szene. Allerdings erinnern manche Ansagen eher an Wikipedia Einträge, die dem Abba-Publikum vertraut sein dürften, und verweisen im Grunde nur auf das nächste Medley mit ABBA-Hits. Dann bilden sie mit dem gefeierten Dream-Team auch ein stimmstarkes Sextett und werden vom Publikum ebenso gern für einen Solo-Abstecher gefeiert. Natürlich im passenden Outfit. 

Die phantasievollen Kostüme von Anja Müller sind Teil der schillernden Bühnenshow, die weiter keine aufwendigen optischen Zutaten braucht. Da genügt das ABBA-Logo am Portal zur Stiftskirche und die kleine Lightshow mit Glühbirnen und dann die Scheinwerfer, die die emotionalen Farben der Songs atmosphärisch grundieren. 

Mit Stephan Genze, Sebastian Gerhartz, Andreas Lakeberg, Hans Dieter Lorenz, Michael Siskov und Martin Werner hat Patricia Martin ebenfalls ein musikalisches Dream-Team an ihrer Seite, das den Songs in ihren Arrangements seine besonderen Farben gibt. Zum Disco-Sound klatscht das Publikum im Takt mit, um dann in der Melancholie einer Balladenstimmung zu schwelgen und in den emotionalen Höhenflügen und Abstürzen, die in den Songs anklingen. Und wenn »The Winner Takes It All« wie ein herzzerreißendes Melodram die Zuschauertribüne flutet, dann leuchten und funkeln natürlich die Handy-Taschenlampen. Die Ansage, jetzt Handy und iPhone zu aktivieren, Fotos zu machen, für einen Lieblingstitel zu stimmen und einfach mitzusingen, kommt dann auch wie gerufen. Mit den Standing Ovations und den Zugabe-Chören möchte sich das Publikum nicht bis zum musikalischen Finale gedulden und hebt ab. Jetzt genießt es auf der Tribüne die ideale Dancefloor-Atmosphäre, die schließlich auch perfekt zum ABBA-Titel für diese Konzerthommage passt: »Dancing Queen.«

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