Mit »Wind of Change« ist das Junge Theater auch in diese Saison wieder mit einer Musikshow am Start. Diesmal sogar auf seiner Hausbühne. Gastspielabstecher sind natürlich absehbar, denn bei den musikalischen Produktionen übersteigt die Begeisterung des Publikums traditionell das Platzangebot, und das nicht nur während das Otfried-Müller-Haus als angestammte Spielstätte saniert wird. Eine fast politische Musikshow kündigen die Theatermacher mit dem legendären Song der „Scorpions“ an, die Michaela Dicu als musikalische Zeitreise inszeniert. In der spiegeln sich die politischen Stimmen, die Widerstände, die Proteste und auch die Sehnsüchte, wie sie in der Rock- und Popgeschichte der 70er und 80er Jahre anklangen: Als der kalte Krieg nur allmählich abflaute und die politischen Systeme an der Mauer kollidierten, bis es vor 35 Jahren zur Wende kam.
Für die Regisseurin haben die Songs, die sich auf beiden Seiten der Mauer für eine Auf- und Ausbruchstimmung stark machten, so viel zu erzählen, dass sie auch bei ihrer zweiten JT-Revue auf Zwischentexte und gesprochene Kommentare verzichtet hat. Bei »Wind of Change« bekunden die Songtexte in den musikalischen Arrangements von Fred Kerkmann und Uwe Meile, was an politischen Konflikten, alltäglichen Seufzern und Visionen von Freiräumen kursierte, die gerade wieder akut sind und immer noch aktuell.
Tina Fibiger hat mit Michaela Dicu die musikalische Zeitreise entlang der Mauer erkundet.
Hören Sie das Gespräch:
»Wind of Change« in der Inszenierung von Michaela Dicu und unter der musikalischen Leitung von Fred Kerkmann und Uwe Meile hat am 23. Februar 2024 Premiere im Jungen Theater Göttingen. Weitere Vorstellungen stehen am 2., 8. und 15. März sowie im April, Mai und Juni auf dem Spielplan.