Besucherinnen und Besucher können eine Zusammenstellung archäologischer, historischer und naturwissenschaftlicher Exponate entdecken wie beispielsweise eine Sonnenuhr und einen Heronsbrunnen, also einen besonderen Springbrunnen. Ein spezielles Augenmerk der Ausstellung liegt darauf, die Relevanz dieser Objekte für die Gegenwart zu beleuchten. So zeigt etwa der Heronsbrunnen, wie bereits in der Antike ingenieurtechnische Prinzipien der Hydraulik entwickelt wurden, die in abgewandelter Form bis heute Anwendung finden. Besucherinnen und Besucher werden dazu eingeladen, aus Sicht der Altertumswissenschaften auf alte Kulturen zurückzublicken und ihre Bedeutung für unsere heutige Gesellschaft zu erkennen.
"Mit der Ausstellung wollen wir mit Klischees aufräumen und zeigen, dass Altertumswissenschaften keine verstaubten Wissenschaften sind, sondern eine lebendige Ressource, die uns täglich beeinflusst", erklärt das studentische Kuratorinnenteam. "Von sozialen Konzepten bis hin zu wissenschaftlichen Erkenntnissen – vieles, was wir heute als selbstverständlich erachten, wurzelt in den Errungenschaften vergangener Kulturen."
Ein weiterer Schwerpunkt der Ausstellung ist der respektvolle Umgang mit sensiblen Exponaten, wie den Human Remains der ägyptischen Mumie. Ihre Präsentation berücksichtigt ethische Leitlinien und erfolgt in enger Abstimmung mit Fachleuten. Besucherinnen und Besucher erhalten Einblicke in die wissenschaftliche Erforschung der Mumie und können diese auch am Original nachvollziehen, wenn sie sich dafür entscheiden.
Die Ausstellung beleuchtet, wie traditionelles Wissen über Generationen weitergegeben, neu interpretiert und auch kritisch hinterfragt wurde und wird. Dabei wird deutlich: Unser kulturelles Erbe ist keine statische Sammlung von Ausgrabungsgegenständen, sondern ein dynamischer Prozess, der sich stetig weiterentwickelt.
Die Ausstellung wurde von den Studierenden Lara Döring, Elisabeth-Christin Fricke, Ronja Hackenberg, Lena Heykes, Julia Koschate, Youhanna Matta, Annabell Walter und Elina Welzel kuratiert, mit Unterstützung von Dr. Janne Arp, Dr. Ramona Dölling und Gabriella Szalay vom Forum Wissen der Universität Göttingen.