Der Kaiserring ist ein in Gold gefasster Aquamarin, in den das Siegel Kaiser Heinrichs IV. eingraviert ist. Er wird jedes Jahr für jeden Ausgezeichneten neu von dem Worpsweder Goldschmied Hadfried Rinke angefertigt und gilt als einer der weltweit renommiertesten Preise für moderne Kunst.
„Für das Jahr 2025 fiel die Wahl auf eine Künstlerin, die in Deutschland wohlbekannt ist, die jedoch - fast unbegreiflicherweise - bisher nicht im Verzeichnis der Kaiserringträgerinnen und -träger vertreten war“, erklärte die Jury. Bereits in den 1980er-Jahren habe das Werk dieser Künstlerin eindrucksvoll auf sich aufmerksam gemacht. Es wirke bis heute „frisch und relevant“ und werde zunehmend international ausgestellt, insbesondere in den Vereinigten Staaten.
Katharina Fritsch schloss 1987 ihr Studium an der Kunstakademie Düsseldorf ab. Bereits als Studentin hatte sie in Köln ausgestellt. Als das Museum für Moderne Kunst in Frankfurt/Main 1989 ihr Hauptwerk „Tischgesellschaft“ erwarb, wurde sie laut Jury „schnell zur Repräsentantin einer neuen Bildhauergeneration“. Die Jury betonte: „Der Charakter ihrer Arbeiten - die gewählte Größe, die scheinbare Einfachheit und malerische Qualität - verleiht ihnen eine starke Aura, die zugleich direkt und dennoch komplex ist.“
Der Kaiserring wird seit 1975 verliehen. Erste Preisträger waren Henry Moore, Max Ernst und Alexander Calder. Ihnen folgten Pioniere der Gegenwartskunst wie Joseph Beuys, Gerhard Richter oder Christo. Weitere Preisträger waren Andreas Gursky, Bridget Riley, David Lynch, Olafur Eliasson und Barbara Kruger. Vor Katharina Fritsch erhielten Adrian Piper, Sir Isaac Julien, Vadim Zakharov, Yuri Albert und zuletzt Miriam Cahn den Preis.