Ernst Kahl gehörte mit seinem stilistisch, technisch und thematisch außerordentlich vielseitigen und abwechslungsreichen Werk und zahlreichen Ausstellungbeteiligungen im In- und Ausland zu den anerkanntesten deutschen Vertretern komischer Kunst. Als kreatives, überbordendes Multitalent und Künstler, dessen Schaffen sich auf keine künstlerische Sparte beschränken ließ und höchste Wertschätzung erfuhr, erhielt Ernst Kahl im Jahr 2007 den Göttinger Elch, Deutschlands einzigen Satirepreis. Unvergessen ist seine die Preisverleihung begleitende Werkausstellung „Das Göttinger Bestiarium“ im Alten Rathaus.
Ernst Kahl wurde 1949 in Schleswig-Holstein geboren und lebte in Schwabstedt und in Hamburg. Von ihm stammen zahlreiche Gemälde, Cartoons, Buchpublikationen, Objekte und Bildergeschichten, die unter anderem in pardon, konkret, Titanic, Kowalski, Stern, Der Feinschmecker und der Süddeutschen Zeitung erschienen. Darüber hinaus war er Autor zahlreicher Drehbücher für teils preisgekrönte Kurz- und Kinofilme wie „Wir können auch anders“ und „Werner – Beinhart!“. Mit dem kongenial an seiner Seite spielenden Hardy Kayser bildete er ein Musikduo mit einem satirischen Programm feinziselierter Klänge und hintergründig-frecher Texte.
Ernst Kahl war seit 2007 und solange seine Gesundheit zuließ ein fester und unverzichtbarer Gast aller ELCH-Preis-Verleihungen, immer humorvoll und fröhlich, oft auch kritisch und erhellend in seinen Kommentaren.
Die Stadt Göttingen verliert mit Ernst Kahl einen langjährigen Wegbegleiter des Göttinger Elches und trauert mit den Angehörigen um den Verlust.