Essen/Berlin/Göttingen (epd). Der Intendant des Staatsballetts Berlin, Christian Spuck, wird mit dem Deutschen Tanzpreis geehrt. Die mit 20.000 Euro dotierte Auszeichnung würdige "seine mutige, klare und herausragend erfolgreiche Arbeit mit dem Staatsballett", erklärte die Jury am Dienstag. Mit "dem Gespür eines Tänzers, der Neugier eines Choreografen und dem Weitblick eines Intendanten" locke er das Publikum in die Vorstellungen und gebe der Berliner Compagnie die Chance auf einen Stilwechsel. Auch der Ende Mai verstorbene Butoh-Tänzer Tadashi Endo, der lange in Göttingen gewirkt hat, wird posthum für sein Lebenswerk mit einem Sonderpreis über 5.000 Euro ausgezeichnet.
Endo sei ein "großer Meister und Lehrer" dieser avantgardistischen japanischen Tanzform gewesen, hieß es in der Begründung der Jury. Mit dem Butoh Centrum "MAMU" in Göttingen und dem gleichnamigen Festival habe der Tanz in Deutschland Raum, Wahrnehmung und eine Heimat gefunden. Die Preise werden am 28. Februar 2026 im Essener Aalto-Theater verliehen.
Eine weitere mit 5.000 Euro dotierte Ehrung für herausragende Entwicklung im Tanz geht an die Tanzwissenschaftlerin Gabriele Brandstetter. Die Berliner Professorin sei "zweifellos die Pionierin der Tanzwissenschaft" und habe das Fach als eigenständige universitäre Disziplin etabliert, erklärte die Jury.
Der Deutsche Tanzpreis wird seit 1983 jährlich vergeben. Er gilt als der renommierteste Preis für künstlerischen Tanz in Deutschland. Der Preis wird gefördert durch die Stadt Essen, das NRW-Ministerium für Kultur und Wissenschaft, den Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie die Norbert-Lammert-Stiftung.