Der vielzitierte Wonnemonat Mai, der sprichwörtlich alles neu macht, sorgt am Deutschen Theater Göttingen in der Tat für viel Bewegung: So durfte Intendant Erich Sidler in der Pressekonferenz am Dienstag, 7. Mai neben der kommenden Spielzeit 2024/25 auch einige neue Gesichter vorstellen. An seiner Seite übernimmt ab sofort Schirin Khodadadian die künstlerische Co-Leitung, und neben Sonja Bachmann (Leiterin für das Programm Kinder- und Jugendtheater) komplettieren zukünftig Theresa Leopold, Stephanie Wedekind und Michael Letmathe als neuer Chefdramaturg die Dramaturgie. Nach zehn Jahren als Leiterin der Kommunikation übergibt außerdem Inge Mathes ihren Posten an Jan Hendrik Buchholz.
Schirin Khodadadian überschreibt die kommende Spielzeit mit einem großen Doppel-D: Dialog und Demokratie. Eröffnet wird sie am 5. September mit der Premiere von Rebekka Kricheldorfs »Die Guten« im dt.2; am 6. September geht erstmals Joël Pommerats »La Révolution #1 – Wir schaffen das schon« im dt.1 über die Bühne, auf der – so viel sei schon jetzt verraten – das Publikum unversehens selbst mittendrin in der Debatte steht, beziehungsweise sitzt. Weiterhin gibt es im Herbst die Premieren von »Törless« nach dem Roman »Die Verwirrungen des Zöglings Törless« von Robert Musil und den Klassiker »Leonce und Lena« nach Georg Büchner. Ein weiterer Literaturklassiker ist »Der zerbrochne Krug«, ein Lustspiel von Heinrich von Kleist.
Zur Weihnachtszeit wohnt das Publikum dem Familienstück »Der Zauberer von Oz« bei – nach Lyman Frank Baum von Sergej Gössner. Vor dem Jahresende kommt noch das Drama »Die Nacht, als Laurier erwachte« von Michel Marc Bouchard als deutschsprachige Erstaufführung auf die Bühne im dt.2. Eine weitere deutschsprachige Erstaufführung ist »Nach dem Leben«, basierend auf dem Film von Hirokazu Kore-eda, die im Februar Premiere feiert. Neben den deutschsprachigen Erstaufführungen hat das Deutsche Theater Göttingen die zwei Uraufführungen »Das deutsche Haus« von Philipp Löhle und »Die ersten hundert Tage« von Lars Werner im Programm. Für die musikalische Unterhaltung sorgt in dieser Spielzeit das Stück »Bucket List«, das im vergangenen Dezember Uraufführung an der Schaubühne Berlin feierte.
Weitere Premieren der Gegenwartsdramatik sind »Ajax« von Thomas Freyer und »Mephisto« (nach dem Roman von Klaus Mann und für die Bühne bearbeitet von Erich Sidler). Als weitere Romanadaption wird »Die Wand« nach dem Roman von Marlen Haushofer im dt.2 Premiere feiern. Das große Finale der Spielzeit wird eine Liebeserklärung an die Bühne, die ihrerseits zum Hauptakteur wird: in »Dieses Stück geht schief (The Play that goes wrong)«, einer Komödie von Henry Lewsi, Jonathan Sayer und Henry Shields, die wie gewohnt ensuite gespielt wird.