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75 Jahre Menschenrechte - musikalisch kongenial umgesetzt

»Chaillot – 75 Jahre Menschenrechte« in St. Johannis | © Photo: Widemann

Chaillot, so haben Berndt Eberhardt, Kantor an St. Johannis, und Judith Kara, Leiterin der Ballettschule Art la danse den Ballettabend zum 75. Jubiläum der Menschenrechtsdeklaration genannt, der am Wochenende zwei Mal in der St. Johanniskirche zu sehen und zu hören war. Im Pariser Palais Chaillot haben am 10. Dezember 1948 die Vereinten Nationen die „Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“ verkündet und damit den Anlass für das Jahresthema mit unterschiedlichen Veranstaltungen der St. Johannisgemeinde gegeben. Das Team Eberhardt und Kara hat bereits in der Vergangenheit großartige Programme gemeinsam entwickelt und umgesetzt, aber Chaillot sticht noch einmal mit besonderen Qualitäten hervor. 

Die Auswahl der neun Musikstücke, die grundlegende Themen der Menschheit und der Menschenrechte versinnbildlichen, war hervorragend gelungen: Zum Thema „Tod als Schicksal“ erklang zum Beispiel Edvard Griegs Satz „Ases Tod“ aus Peer Gynt und das Thema „Freiheit“ wurde mit dem 2. Satz aus „Aus der Neuen Welt“ von Antonin Dvořák symbolisiert. Der Abend begann mit einem eigens für den Abend komponierten Werk von Eberhardt zum Thema „Der Mensch – ein Individuum“ mit der Vertonung eines Textes von Hugo von Hofmannsthal. Das Harnisch-Ensemble – der Auswahlchor der Göttinger Stadtkantorei – sang ausgewogen, stets intonationssicher und mit schönem Klang. Das Ensemble konnte zum Thema „Frieden“ mit dem Dona nobis pacem des lettischen Komponisten Peteris Vasks ein zweites Mal glänzen. Die musikalischen Highlights aber setzte an diesem Abend das Göttinger Symphonieorchester, das sich äußerst anpassungsfähig auf die Vielfalt der thematisch gewählten Sätze einstellte, immer wieder mit Soloparts in Einzelstimmen glänzte und dennoch die Musik in den Dienst des Gesamtkonzepts stellte. 

Und hier kommen die eigentlichen Gestalterinnen des Abends, die 15 jungen Tänzerinnen, ins Spiel, die mit höchster Konzentration, technisch auf hohem Niveau und bestens einstudiert die verschiedenen Grundthemen der Menschenrechte kontrastreich visualisierten und vertanzten. Die durchgehende Präsenz auf der Bühne lässt ahnen, wie viele Stunden in die Einstudierung verwendet wurden, zumal die Tänzerinnen auch bei der Entwicklung der Choreographie von Judith Kara mit eingebunden waren und ihre eigenen Ideen einbringen konnten. Der gesamte Kirchenraum wurde mit einbezogen und mit verschiedenen Bändern als Requisiten wurden die Themen versinnbildlicht. So standen bunte Stoffstreifen für Individualität und mit der Verteilung der Bänder im gesamten Zuschauerraum wurde das anonyme Publikum aufgelöst und die einzelnen, individuellen Menschen wurden sichtbar.

Es ist daher schade, dass das Programmheft nicht die Namen der Tänzerinnen aufführte, die einen so wesentlichen und großartigen Part zum Gelingen des Abends beigetragen haben. 

Das Publikum bedankte sich mit Standing Ovations und langem Beifall für diesen großartigen Abend zu einem ernsten Thema.

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Maria Widemann

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