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Rezensionen auf kulturbuero-goettingen.de

Vielstimmiger Dialog für Posaune und Trompete

Das Festival »JazzohneGleichen« steht in diesem Jahr unter dem Motto »Jazz gehört aufs Land«. Aber das schließt einen Abstecher nach Göttingen in die St. Pauluskirche nicht aus, der in besonderer Weise auch auf das musikalische Wochenende auf dem Gelände von Schloss Rittmarshausen einstimmte. Als »Artist in Residence« konnte das Festival-Team des Kulturverein Rittmarshausen mit seinem Vorsitzenden Matthias Heintz den schwedischen Posaunisten Nils Landgren vor allem mit der Idee für eine Masterclass mit der Jugendbigband Jazztified begeistern, aber auch für weitere musikalische Begegnungen und einen Dialog zur Nacht mit dem Hamburger Trompeter Benny Brown.

In der St. Pauluskirche kam es zum Festivalauftakt zu einem vielstimmigen Dialog, den Matthias Heintz und sein Team auch für ihr kulturelles und kulturpolitisches Engagement anstreben: „Wir machen Kultur, um Räume zu schaffen für das Miteinander, für die Begegnung und für ein solidarisches Miteinander, um den gesellschaftlichen Spaltungsprozessen etwas entgegenzusetzen.“ So vielstimmig, wie sich später Nils Landren und Benny Brown mit Posaune und Trompete im Erkunden von gemeinsamen Klang- und Echoräumen begegnen, treffen sich zunächst auch Eugen Beidinger und Markus Okled als Duo Guitaridos mit Gitarre und Didgeridoo zu einer gemeinsamen musikalischen Erzählung. Dunkle Schwingungen grundieren den Kirchenraum in der Begegnung mit den glockenhellen Saitenstimmen. Dann swingt und groovt es, während die Musiker sich über reibende Kräfte und pulsierende Rhythmen verständigen, um sie erneut in sanften harmonierenden Wendungen zu erden und ihr begeistertes Publikum dann mit Latin Groove umspielen. 

So unerwartet wie auch tief berührend sich die Schwingungen von Posaune und Trompete in der St. Pauluskirche aus. Nils Landgren und Benny Brown verwandeln sie in einen musikalischen Andachtsraum und das Volkslied „Der Mond ist aufgegangen“ in einen hinreißend schönen mehrstimmigen Choral. Gern lassen sie ihre Instrumente auch bei der irischen Ballade „Danny Boy“ singen und die Töne atmen, bevor sie sich ebenso inspirierend auf Klangsplitter, melodische Verwerfungen und perkussive Stimmungen und Stimmungswechsel verständigen und dabei helle und dunkle Klangfarben genussvoll rotieren lassen. Hinreißend zarte Wendungen entlockt Benny Brown seiner Trompete bei der berühmten Pop-Ballade von Cat Stevens, „ Morning has broken“,  mit silbern schimmernden Tönen und auch Nils Landgren lässt seine Posaune immer wieder  flüstern und in allerfeinsten Schwingungen verzaubern. Bevor es wieder an der Zeit ist, harmonierende Unruheherde musikalisch zu entfachen und gemeinsam zu durchdringen.  

Auch die Zugabe für diesen „Dialog zu Nacht“ wird zu einem vielstimmigen Choral, den die beiden Musiker mit Eigen Beidinger und Markus Oklaf anstimmen und den Kirchenraum mit einem hymnischen Klangstrom fluten. Mit einer weiteren Zugabe werden wiederum Nils Landgren und Benny Brown überrascht und das auch als Zuhörer gemeinsam mit dem Publikum. Sabine Maris und Hanna Carlsson widmen ihnen ein schwedisches Volkslied, um diese musikalische Begegnung in ihren vielstimmigen Dialogen zu feiern.

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Tina Fibiger

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