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Erfüllender Abend

Der Hunger nach Kultur ist groß. Kurz vor dem erneuten Stillstand der Kultur waren die wenigen Angebote, die stattgefunden haben, gut besucht. So auch der Auftritt des Grieg-Quartetts aus Leipzig in der Corvinuskirche. Den ersten Applaus erntete der Violinist Gunner Harms, bevor die ersten Töne erklangen: zu Beginn seiner Werkeinführung äußerte er, die Musik sei überlebensrelevant. Der Beifall kam ebenso schnell wie energisch.

Das Grieg Quartett wurde 2016 von vier vier Musikern des Gewandhausorchesters gegründet. Elisabeth Dingstad (Violine l), Gunnar Harms (Violine Il), Immo Schaar (Viola) und Christoph Vietz (Violoncello) bilden dieses Quartett, das mittlerweile zu einer festen Größe im Leipziger Musikleben geworden

Mit dem Streichquartett op. 18 Nr. 2 (dem „Komplimentierquartett“) würdigten die vier Musiker dem 200. Geburtstag von Ludwig van Beethoven. Sie haben eines der frühen Quartette ausgewählt. „Diese gehören zu den letzten, die die Kritiker verstanden hatten“, so Harms in der Einführung. Dennoch würden diese Stücke Opus 18 bei Gesamteinspielungen meist erst zum Schluss eingespielt. Und das liege daran, dass sie so besonders fein ausgearbeitet seien und man dabei jedes „Staubkorn“ höre, betonte Harms.

Und so musizierte das Grieg Quartett auch: überaus fein, nie aufdringlich, aber immer selbstbewusst. So wurden die Feinheiten des Werkes wunderbar herausgearbeitet. Mit großer Spielfreude musizierte das Quartett – und das war nicht nur zu hören: auch die Mimik der Vier verriet eine große Spielfreude und ein tiefes Durchdringen der Musik.

Bei dem Quartett op. 106 von Antonín Dvořák handelt es sich um eines der „Schwergewichte“ der romantischen Kammermusik. Und das liegt nicht nur an der Länge von ungefähr 40 Minuten, sondern auch an dem großen Ausdruck, der dieser Musik innewohnt. Und genau diesen Ausdruck hat das Grieg Quartett perfekt umgesetzt: die dynamischen Höhepunkte wurden von langer Hand vorbereitet, geradezu symphonische Klänge breiteten sich in der vollbesetzten Corvinuskirche aus. (nach Corona-Maßstäben).

So war es ein im wahrsten Sinne erfüllender Abend im oberen Ostviertel. Der Applaus fiel mehr als herzlich aus: langanhaltender Beifall forderte die Dingstad und ihre Kollegen zu einer Zugabe auf. Aus Tschaikowskis 3. Streichquartett gab es das Scherzo. 

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Jens Wortmann

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