„Das Zentrum ist im Zentrum“ – so begrüßen die Leiterinnen des Literarischen Zentrums Göttingen zur Präsentation des Frühjahrsprogramm. Damit blicken sie zurück auf ein gutes erstes Jahr im neuen Domizil in der Nikolaistraße, dem Literaturhaus Göttingen. Das neue Programm lässt sich mit der Vokabel »Debattenhaus« gut beschreiben.
Elf Termine vom 6. Februar bis zum 12. Juni bilden den Rahmen für literarische Strömen und aktuelle gesellschaftliche Themen. „Das Buch der Stunde“ attestierte Zentrums-Leiterin Anna-Lena Markus gleich für mehrere Buchtitel und Abende. Das gilt gleich zu Beginn der Saison am 6. Februar mit Lina Atfah und Jan Wagner. »Weiter schreiben« ist eine Plattform für Literatur aus Kriegs- und Krisengebieten. Lina Atfah und Jan Wagner lesen auf Arabisch und Deutsch.
Topaktuell sind die Abend mit Jonas Schaible (»Freiheit und Klima« am 27. Februar), Frank Wolff und Volker Heins (»Mauerschau in die Festung Europa« am 6. März, aber auch die Frage nach unseren Ressourcen der Zeit, der Teresa Bücker am 7. Mai nachgeht.
Die literarischen Ausflüge gehen in die Buch-Lounge mit Mona Ameziane (am 15. Februar), in die Psychologie des Menschen (»Verpuppt« von Ana Marwan am 20. Februar), nach Afrika mit Fiston Mwanza Mujila (»Tanz der Teufel« am 10. April), in das moderne jüdische Leben (»Nochmal von vorne« von Dana von Suffrin am 14. Mai), nach Lübeck auf die Spuren Thomas Manns (»Unsereins« von Inger-Maria Mahlke am 4. Juni) und in die Wendezeit mit der Lindepreisträgerin Terézia Mora (»Muna oder Die Hälfte des Lebens« am 12. Juni.
„Wir lieben Lyrik“ stellt das Zentrums-Team unisono fest. Am Freitag und Samstag, den 19. und 20. April versetzt das Lyrikspektakel »an|grenzen« das Literaturhaus in den Ausnahmezustand. In vielfältigen Performance-Formaten werden an zwei Tagen neue Formen der Lyrik ausprobiert. Dabei werden Genregrenzen übersprungen und Lyrik mit allen Sinnen erfahrbar gemacht. Der Eintritt zu diesem Festival ist kostenlos, der Besuch ist ohne Anmeldung möglich.
Aber auch Kinder erobern die Räume im Literaturhaus. Das »Junge Literarische Zentrum« bietet für umfangreiches Programm an. Im Mittelpunkt stehen die Familiensonntage, deren Reihe am 18. Februar um 15.30 mit »Best of Miesepups« von und mit Kirsten Fuchs beginnt. Am 10. Februar wird ein faszinierendes Sachbuch präsentiert, die »Expedition Polarstern«. Katharina Weiss Tuider nimmt die Leser:innen ab 8 Jahren mit auf eine große Arktisexpedition.
Der Höhepunkt im Programm wird der Besuch von Anke Engelke sein. Dieser Familiensonntag findet ausnahmsweise an einem Samstag statt, und zwar am 6. April. Dann präsentiert die Komikerin, Schauspielerin, Sängerin und Moderatorin ihr erstes Kinderbuch. »Die neue Häschenschule« beendet die Feindschaft zwischen Hase und Fuchs, in der neu gereimten Fassung geht es um Humor, Respekt und Offenheit. Die Veranstaltung um 14 Uhr in der Sheddachhalle findet im Rahmen der Göttinger Frühjahrslese statt.
Eine szenische Lesung am 5. Mai beschließt die Reihe der Familiensonntage im Früjahr. Samira Yasmin Mwasajone stellt auf der Lesebühne beeindruckende Lebensgeschichten vor, an diesem Sonntag sind das Rosa Parks und Muhammad Ali.
Darüber hinaus gibt es Workshops, einen Schreibwettbewerb, eine Summerschool und zahlreiche Angebote für Schulen. Mehr dazu ist auf der Homepage des Literarischen Zentrums zu finden www.literarisches-zentrum-goettingen.de