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Aulakonzert mit dem Alma Rosé Trio

Spannender Abend voller Kontraste

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Aulakonzert mit dem Alma Rosé Trio
von Miriam Bode, erschienen am 16. Januar 2024
Das Alma Rosé Trio in der Aula der Universität Göttingen | © Photo: Michael Schäfer

Beim drittem Aulakonzert, dem ersten in diesem Jahr, spielte an diesem Sonntag das Alma Rosé Trio. Das Trio besteht aus Larissa Cidlinsky (Violine), Susanne Geuer (Klarinette) und Kathrin Isabelle Klein (Klavier) und ist nach der Musikerin Alma Rosé benannt, die im Vernichtungslager Ausschwitz das Mädchenorchester gründete und auf diese Weise vielen Mädchen das Leben rettete. 

Der Abend begann mit einer Suite für Klarinette, Violine und Klavier op. 157b von Darius Milhaud. Das Stück ist eine Rumba mit Jazzelementen, die das Trio als äußerst gelungenen Einstieg in den Abend gewählt hat. Für lebendige Stimmung und Interesse war sofort gesorgt, und mit ihrer Energie steckten die drei Musikerinnen das Publikum gleich zu Beginn an. 

Bei dem zweiten Stück handelte es sich um rumänische Volkstänze für Violine und Klavier Sz 56 von Bella Bartók, die Fassung für Violine und Klavier von Zoltán Székely. Diese sechs Tänze waren ursprünglich für ein Orchester vorgesehen, aber auch in dieser Kammermusikalischen Version wurde Motto des Abends »Kontraste« mehr als deutlich. Die Tänze sind teilweise ruhig und melancholisch, dann wieder laut und leidenschaftlich. Besonders bei den etwas leiseren Stellen überzeugten die Musikerinnen und zeigten deutlich, dass die Volkstänze auch ohne ein Orchester bewegend und ergreifend sein können. 

Das dritte Werk war die »Suite de l’histoire du Soldat« von Igor Strawinsky. Diese Geschichte beruht auf einem russischen Märchen über einen Soldaten, der auf seinem Heimweg den Teufel trifft. Dieser schlägt einen Tauschhandel vor – die Geige des Soldaten gegen ein Buch, das Reichtümer verspricht. Der Soldat geht darauf ein, bereut es allerdings und schafft es, seine Geige wieder zu bekommen unter der Bedingung, dass er nie wieder seine Heimat betreten darf. Eigentlich endet die Geschichte offen, der Soldat übertritt hier zuletzt die Grenze seines Heimatlandes, das Alma Rosé Trio spielt jedoch eine abgeänderte Version, der letzte Satz ist hier ein Freudentanz über den Sieg über den Teufel – ein Happy End also. 

Die Suite ist musikalisch sehr beeindruckend, betont noch durch die Akustik der alten Aula. Das Motiv des Teufels wird passend durch den Tritonus, den »diabolus in musica« (eine verminderte Quinte, die als unharmonisch gilt) umgesetzt und ist bei der Spielweise des Alma Rosé Trios gut herauszuhören und sehr prominent. Genauso überzeugend ist das etwas abgeänderte Ende, der Freudentanz, der das Publikum mit guter Laune und frischer Energie in eine kleine Pause entlässt. 

Danach geht es genauso abwechslungsreich weiter mit einer Sonate für Klarinette und Klavier FP 184 von Francis Poulenc. Sie ist Arthur Honegger gewidmet und wurde 1963 uraufgeführt von Benny Goodman und Leonard Bernstein. Auch hier klang das Motto des Abends wieder sehr deutlich heraus. Das Stück ist eine Mischung aus schnellen und langsamen Abschnitten, die das Alma Rosé Trio sehr harmonisch und gekonnt spielt, besonders das schnelle und fröhliche Ende gelingt dem Trio ausgesprochen gut. 

Das letzte Stück ist gleichzeitig das Motto des Abends, nämlich »Contrasts« für Klarinette, Violine und Klavier Sz 111 von Béla Bartók. Hier wird besonders bewiesen, dass die drei Instrumente des Trios, die klanglich doch recht verschieden sind, sehr gut miteinander harmonieren können und dass diese Verschiedenheit der Musik nicht schadet, sondern dass sie dadurch mitunter sehr profitieren kann, wenn man es so erfolgreich umsetzt wie das Alma Rosé Trio. 

Insgesamt war es ein sehr spannender Abend, das Motto »Kontraste« war passend zu den gespielten Werken und das Alma Rosé Trio bewies sein Können durch dieses vielseitige Programm. 

Das vierte Aulakonzert findet am Sonntag, 18. Februar 2024 statt. Zu Gast ist das Delian Quartett mit Adrian Pinzaru, Andreas Moscho, Lara Albesano und Hendrik Blumenroth. Beginn des Konzerts ist 19 Uhr, vorher findet um 18:15 Uhr ein Einführungsvortrag im Saal vor der Galerie statt. 

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Miriam Bode

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