Mit der Sonderausstellung „Antike im Blick“ gewährt das Archäologische Institut der Universität Göttingen Einblick in seine 260-jährige Sammlungsgeschichte. Der Gelehrte Christian Gottlob Heyne (1729- 812) habe bereits 1763 das erste archäologische Studienobjekt für die Universität erworben, teilte das Institut am Freitag mit. Zwei Jahre später habe er den Grundstock für eine Sammlung von Gipsabgüssen antiker Skulpturen gelegt - früher als alle anderen Hochschulen. Heute zähle sie zu den größten Einrichtungen ihrer Art weltweit. Die Schau laufe ab Sonntag (10. Dezember) bis zum 28. April 2024.

In der Ausstellung seien unter anderem ein frisch restaurierter ägyptischer Mumiensarg, griechische Vasen, etruskische Bronzen und Funde aus Heinrich Schliemanns Troja-Grabung zu sehen. Außerdem würden Kopien des Hildesheimer Silberfunds gezeigt. Das Tafelsilber aus der Zeit des Kaisers Augustus (63 vor Christus bis 14 nach Christus) wurde 1868 am Westhang des Galgenbergs südöstlich von Hildesheim entdeckt. Zu sehen sei auch eine computeranimierte Rekonstruktion des nicht mehr existierendem Antikensaals in der Paulinerkirche. Dort seien in den Gründungsjahren des Instituts die Sammlung aufbewahrt und die Vorlesungen gehalten worden, hieß es.

Archäologie sei eine „Ding- und Bildwissenschaft“, hieß es weiter. Das Sehen und der physische Kontakt mit den Gegenständen bildeten ihre unverzichtbare Grundlage. Objektsammlungen seien daher ein wichtiger Faktor auf dem Weg der archäologischen Studien zu einem eigenständigen Universitätsfach gewesen.