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Zurück in die Glanzzeit von Beat und Rock ’n’ Roll

Klaus und Heidemarie Faber © Keanu Demuth

Am 18. November gab es eine rockige Zeitreise zurück in die 60er Jahre: Klaus Faber, Urgestein der Göttinger Musik-Szene, organisierte die 7. Göttinger Oldie Night in der Stadthalle Göttingen. Als einer der ersten Veranstalter durfte Faber mit fünf Bands die frisch renovierte Stadthalle rocken.

Der Musiker feiert dieses Jahr sein 59-jähriges Bühnenjubiläum und ist bekannt als Förderer der Göttinger Kulturszene. Er spielte beispielsweise eine entscheidende Rolle bei der Organisation der Pro-City Nacht der Kultur in Göttingen. Schon immer fühlte sich Faber der Rock- und Beatmusik verpflichtet: Seit 1977 ist er Keyboarder der Rock- and Blues-Band Aorta. Zudem ist er ein Gründungsmitglied der Original Beatniks. Aorta und die „Göttingens Kulturband“ The New Beatniks waren zwei von fünf Bands, die die Stadthalle unsicher machten. Außerdem spielten an diesem Abend Take Five, die Rathausrocker und BooM. Kein Wunder, dass die Karten schon nach wenigen Stunden ausverkauft waren: Alle Gruppen sorgten für gute Stimmung in der Stadthalle. Dem Publikum wurde einiges an Rock- und Beatmusik geboten; mit Songs etwa der Beatles; der Rolling Stones und von Creedence Clearwater Revival wurde es bestens bedient.

Andreas Lindemeier und Klaus Fabers Ehefrau Heidemarie Faber führten die Zuschauer:innen gekonnt und professionell durch den Abend und sorgten für den ein oder anderen Lacher. Für die Schirmherrschaft verantwortlich war Oberbürgermeisterin Petra Broistedt, die sich als bekennender Oldie Night-Fan outete. „Ich war letztes Jahr das erste Mal da in der Weender Festhalle. Es hat mir super gut gefallen. Ich hab die ganze Nacht durchgetanzt und es stand sogar den nächsten Tag in der Zeitung,“ verrät sie dem Publikum. „Ich habe mit Klaus Faber darüber gesprochen dass es super wäre, wenn die Oldie Night in diesem Jahr in der Stadthalle stattfinden kann. Und was soll ich: Es hat geklappt.“ Vier Jahre war die Stadthalle geschlossen, mit 44 Millionen Euro Renovierungskosten das teuerste Bauprojekt der Stadt. Das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen, vor allem das Innere der Halle ist besonders beeindruckend geraten. „Das Herzstück ist der große Saal, und der ist wie ein Chamäleon. Wie ein Chamäleon kann der Saal der Stadthalle, die Farbe ändern“, erklärt die Oberbürgermeisterin. Dafür sind in der großen Halle vier verschiedene Deckensegel angebracht, die sich beliebig verstellen lassen. Es wurde also richtig bunt bei der 7. Göttinger Oldie Night. Darüber hinaus klärte Oberbürgermeisterin Broistedt darüber auf, dass es sich bei diesem Abend um einen „Softopening“; die offizielle Eröffnung finde vom 26. bis 28. Januar 2024 statt. „Die Technik ist für eine Multifunktionshalle einmalig in Europa und extra für die Halle entwickelt worden.“

Nach dieser Einleitung ging es mit dem Programm los: Aorta heizte dem Publikum so richtig ein mit Songs von den Dire Straits oder mit Marius Müller-Westernhagens berühmtem Lied „Es geht mir gut“. Besonders bei Bob Segers „Old Time Rock & Roll“ zeigten Klaus Faber am Keyboard und Karli Christmann an der E-Gitarre, was sie drauf haben, schufen ein echtes Classic Rock-Feeling in der Stadthalle. Auf Aorta folgte die Band Take Five, bei welcher erneut Klaus Faber das Keyboard und den Gesang übernahm. Ihm zur Seite standen Engelbert Simons (Gitarre und Gesang), Wolfgang Streich (Schlagzeug), Dieter Hager (Rhythmusgitarre) und Rüdiger Müller (Bass). Nach 56 Jahren stehen also die Gründungsmitglieder von Take Five erneut gemeinsam auf der Bühne. Mit Songs wie „Can’t buy me Love“ von den Beatles oder „I’m a believer“ von den Monkees brachte die Band viele Besucher:innen auf die Tanzfläche.

Das Motto der darauffolgenden Band: „Back to the roots.“ Mit Liedern aus den 1960er, 70er und 80er unternahmen die New Beatniks zusammen mit den Zuschauern eine musikalische Zeitreise. Klaus Faber ist eines der Gründungsmitglieder der original Beatniks, also war er natürlich mit von der Partie. Viele musikalische Akzente setzten zudem Martin Jakobi mit Gitarre und Mundharmonika oder Bernd Nawothig am Schlagzeug. Viele weltberühmte Songs spielte die Band: von „Pretty Woman“ und „Do Wah Diddy Diddy“ über „Shake, Rattle and Roll“ bis hin zu „Everlasting Love“. Als Special Guest und Highlight der Beatniks-Show unterstütze Sängerin Heidi Köpp die Band. Zunächst entführte sie das Publikum mit „Proud Mary“ von Creedence Clearwater Revivalin die Südstaaten, beeindruckte mit ihrer kräftigen Stimme bei „Simply the Best“, ein wirklich gelungenes Tina Turner-Cover mit eigener Note.

Schließlich kamen die Rathausrocker und machten ihrem Namen alle Ehre: Sehr laut und rockig wurde es bei Jens Pflugmacher (Schlagzeug, Leadgesang), Gerd Wardius (Leadgitarre, Backgroundgesang), Achim Sterr (Rhythmusgitarre, Backgroundgesang) und Michael Baran (Bass, Backgroundgesang). Den Rathausrockern ist es dem eigenen Bekennen nach wichtig, eine besondere Konzertatmosphäre zu schaffen. Deshalb spielen die Rocker einige Songs in Akustikversion. Mit Songs wie „Cocaine“ von J.J. Cale, „Sunshine of your Love“ oder auch „Fortunate Son“ von Creedence wiederum drehte die Band den Pegel auf, kreierte ein wahrhaftes Woodstock-Feeling in der Stadthalle. Als Highlight zeigte „Sympathy for the Devil“ von den Rolling Stones noch einmal die coole und zugleich dreckige Seite des Rock ’n’ Roll der 1960er.

Zum krönenden Abschluss gab es einen Auftritt von BooM – Band of old Men. BooM überzeugte mit Covern von „Bad Case of Loving You” (Robert Palmer) oder einem weiteren Stones-Klassiker: “Jumping Jack Flash”. Yannick Stinus’ charismatische Performance von „Blues Way Shoes“ des King of Rock ’n’ Roll hinterließ einen bleibenden Eindruck. Zum Schluss beeindruckte Anne Hanf durch ihre rauchige und starke, an Tina Turner gemahnende Stimme in einem Medley, das „Pretty Woman“ mit „Marmor, Stein und Eisen bricht“ zusammenbrachte.

Das Softopening der Stadthalle im Rahmen der 7. Göttinger Oldie Night darf als voller Erfolg gewertet werden, der Zuschauer:innen zuhauf in den Saal lockte, um mit Klaus Faber und Co. in die Glanzzeit von Beat und Rock ’n’ Roll zurückzureisen.

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Keanu Demuth

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