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Brandbrief der niedersächsischen Kommunaltheater und des Göttinger Symphonieorchesters

In einem offenen Brief haben sich die Intendant:innen und Geschäftsführer:innen der niedersächsischen Kommunaltheater und des Göttinger Symphonieorchesters an die Abgeordneten des Niedersächsischen Landtags gewandt. Lesen Sie hier den Wortlaut des Briefes.

Sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete,

wir Vertreter:innen der niedersächsischen Kommunaltheater und des Göftinger Symphonieorchesters waren 2019 sehr glücklich. Damals ist es mit kräftiger Unterstützung zahlreicher Landtagsabgeordneter gelungen, eine neue Zielvereinbarung mit dem Land abzuschließen. Diese enthielt eine Erhöhung des Basisbetrags und sah die Rückkehr zur Übernahme der Tarifsteigerungen vor. Wie Sie wissen, wurde diese Aussicht in den damaligen Zielvereinbarungen nicht erfüllt.

Erneut waren wir glücklich, als der Koalifionsvertrag von 2022 eine Übernahme von Tarifsteigerungen vorsah – und auch viele Gespräche mit dem Ministerium für Wissenschaft und Kultur in diese Richtung deuteten. Eine Fixierung der Übernahme von Tarifkostensteigerungen, die auch die Erhöhung der Mindestgage im NV Bühne berücksichfigt, die Anhebung des Basisbetrages aufgrund entstandener in der Vergangenheit nicht übernommenen Tarifsteigerungen durch das Land sowie einer Beteiligung an den inflafionsbedingt erheblichen Sachkostensteigerungen fand bisher zu unserem großen Bedauern nicht staft.

Erfreulicherweise ist es dem Ministerium gelungen, für 2023 eine Einmalzahlung in Höhe von EUR 2,9 Mio. zur Verfügung zu stellen. Auch über diese Lösung waren wir sehr glücklich. Es war ein guter Auftakt. Zur unserer Verwunderung ist für 2024 nur derselbe Betrag vorgesehen, aber die hohen Tarifsteigerungen im TVöD werden zum 01.03.2024 wirksam, die Verhandlungsergebnisse im TV-L werden in ähnlicher Höhe erwartet. In der Miftelfrisfigen Finanzplanung ab 2025 sind bisher nicht einmal die EUR 2,9 Mio. berücksichfigt. Angesichts des geringen Kulturanteils am Gesamthaushalt in Niedersachsen mit rund 0,6% erwarten wir Nachbesserung.

Geschmälerte Zusagen und unsichere Zukunftsprognosen bringen die Theater in eine schwierige finanzielle Situafion, die nach vielen Gesprächen zu einer Demonstrafion am 8. November am Landtag führen, da sich die Mitarbeitenden von der Polifik im Sfich gelassen fühlen.

Eine Einmalzahlung von je EUR 2,9 Mio. für 2023 und 2024 für alle sieben kommunalen Theater/ Orchester zum Ausgleich der hohen Energiekosten, Sachkostensteigerungen und Tarifsteigerungen kann all diese Kosten nicht auffangen.

Die fehlende Unterstützung des Landes hat inzwischen dazu geführt, dass zwei von sieben kommunalen Theatern/Orchester vor der Streichung von Sparten und somit vor Personalabbau und damit vor Angebotsabbau stehen. Hierauf haben wir in einem ähnlichen Schreiben vom Oktober 2021 hingewiesen – die Sorge wird nun schneller Realität als befürchtet.

Um die aktuellen Finanzprobleme in den Griff zu bekommen, benöfigen die Kommunaltheater und das GSO für 2024 über die polifische Liste einen Betrag von EUR 750.000.

Die unzureichende Finanzierung der Theater und damit fehlende Wertschätzung der wichfigen Arbeit, die Theater für die Gesellschaft leisten, wird dazu führen, dass die Finanzierungslücken immer größer werden. Denn auch in der miftelfrisfigen Finanzplanung ab 2025 ist weder eine Anpassung des Basisbetrages zum Ausgleich der nicht gezahlten Tarife noch eine Dynamisierung der Zuschüsse in Höhe der Tarifkostensteigerungen vorgesehen.

Da die im Koalifionsvertrag angekündigte anteilige Übernahme der Tarifsteigerungen nicht in voller Höhe in den Haushalt 2024 aufgenommen wurde, stehen wir erneut vor der Situafion, die Landtags- abgeordneten wieder um Miftel aus der polifischen Liste biften zu müssen. Wir alle hofften, diesen Weg nicht erneut gehen zu müssen.

Wir wissen um die schwierige Situafion des Landeshaushalts. Wir wissen um die Schwierigkeit, alle Theater gleichermaßen und geregelt zu versorgen, und wir wissen, dass es in unserem Verbund Theater gibt, denen es schlechter geht als anderen, und für deren Zukunft wir uns solidarisch verhalten möchten.

Deswegen sind wir jederzeit zur Klärung von Sachverhalten und Hintergründen im Gespräch bereit.

Andreas Döring, Intendant Schlosstheater Celle
Claus Becker, Geschäftsführer Schlosstheater Celle
Erich Sidler, Intendant Deutsches Theater Göttingen
Sandra Hinz, Verwaltungsdirektorin Deutsches Theater Göttingen
Franziska Vivaldi, Geschäftsführerin Göttinger Symphonieorchester
Oliver Graf, Intendant Theater für Niedersachsen, Hildesheim
Claudia Hampe, Verwaltungsdirektorin Theater für Niedersachsen, Hildesheim
Hajo Fouquet, Intendant Theater Lüneburg
Raphaela Weeke, Verwaltungsdirektorin Theater Lüneburg
Ulrich Mokrusch, Intendant Theater Osnabrück
Matthias Köhn, Kaufmännischer Direktor Theater Osnabrück
Olaf Strieb, Intendant Landesbühne Nord Wilhelmshaven
Christoph Kayer, Verwaltungsdirektor Landesbühne Nord Wilhelmshaven

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