Ein Jahrhundert währte die so genannte Erbfeindschaft zwischen Deutschland und Frankreich - 60 Jahre währt inzwischen die deutsch-französische Freundschaft, begründet im Élysée-Vertrag vom deutschen Bundeskanzler Konrad Adenauer und dem französischen Staatspräsidenten Charles de Gaulle, den Eisbrechern.

Damals galt der Schritt Adenauers und De Gaulles als außerordentlich mutig. Heute ist sein Ergebnis, die deutsch-französische Freundschaft, Normalität geworden mit mehr als 2.000 kommunalen Partnerschaften, Jugendaustausch, einem gemeinsamen TV-Kanal ARTE und vielen anderen Initiativen mehr. In der Politik war zunächst das Gespann Bonn/Paris, dann Berlin/Paris Motor der europäischen Einigung bis zur heutigen EU. 

Die Ausstellung lässt die bilateralen Beziehungen von 1958 bis 2022 in über 60 Karikaturen von renommierten deutschen und französischen Künstler*innen Revue passieren. Sämtliche Exponate sind durch zweisprachige Kommentare in ihren Kontext eingeordnet. Die Karikatur sagt dabei mehr als manch noch so kluger Kommentar. Sie ist gnadenlos analytisch, überspitzend, legt den Finger stets in die Wunde und weist ohne Beschönigung auf Missstände hin. Dennoch haben all die politischen Divergenzen und gesellschaftlichen Unterschiede die europäische Einigung nicht aufzuhalten vermocht. 

Europa bedarf in der aktuellen Situation erneut und mehr denn je wegweisender und vorausschauender Entscheidungen. Furchtbare Erfahrungen und negative Fremdbilder sind überwindbar, wie wir gelernt haben. 

Die Ausstellung kann genau unter diesem Blickwinkel betrachtet werden, was europäische Zukunft werden könnte, wären wir genauso mutig wie Adenauer, De Gaulle und denen, die ihnen gefolgt sind! 

Die Deutsch-Französische Gesellschaft (DFG) hat die Ausstellung nach Göttingen geholt und lädt zusammen mit der VHS Göttingen Osterode und der Stadt Göttingen ein zur Vernissage am 3. September 2023 um 11:00 Uhr in die Bahnhofsallee 7 (VHS-Seminarhaus). Die Ausstellung wird durch die Geschäftsführerin der VHS, Carola Müller, sowie die Bürgermeisterin der Stadt Göttingen, Jutta Steinke, und die Vorsitzende der DFG, Annette Casasus, eröffnet. 

Anschließend sind Sie eingeladen, sich auf einen augenzwinkernden Parcours durch die Geschichte der deutsch-französischen Beziehungen zu bewegen. Bei allem Spott und aller Häme bleibt: diese Freundschaft ist unumkehrbar und beispielhaft für die Welt. Möge sie auch beispielhaft für die weitere europäische Entwicklung sein! 

Im Anschluss an die Vernissage bleibt die Ausstellung bis zum 28. September 2023 während der regulären Öffnungszeiten des VHS-Seminarhauses öffentlich zugänglich.