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#rettedeintheater

Offener Brief an die Landesregierung

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Das Land übernimmt nicht die Tarifsteigerungen und steigenden Sachkosten
von Marina Lara Poltmann, Schauspielerin am Deutschen Theater Göttingen, erschienen am 27. November 2024

Das Aktionsbündnis #rettedeintheater nimmt zur Kenntnis, dass die Landtagsabgeordneten der SPD und Bündnis90/Die Grünen sowie der Minister für Wissenschaft und Kultur, Falko Mohrs, die eindringlichen Appelle, die von Theatermitarbeiter*innen, Theaterleitungen, Zuschauenden, Vertreter*innen aus der Wirtschaft und Lehrer*innen nicht ernst nehmen. 

Von dem durch Tarifsteigerungen und steigende Sachkosten (Energie, Material...) angemeldeten Mehrbedarf der niedersächsischen kommunalen Theater und Orchester von 6 Millionen Euro hat das Ministerium für Wissenschaft und Kultur zunächst 3,5 Millionen bewilligt. Erst nach massiven Protesten ist über die politische Liste seitens der rot-grünen Landesregierung noch eine weitere Million hinzugefügt worden. 

Dies liegt immer noch weit von den Summen entfernt, die nötig sind, um an den kommunalen Theatern und Orchestern in Niedersachsen nicht strukturell abbauen zu müssen. Die Forderungen von 6 Millionen sind die tatsächlich dringenden Bedarfe der seit Jahren unterfinanzierten Theater – und keine Wohlfühlforderungen! Diese politische Entscheidung wird jetzt allerdings dazu führen, dass die Häuser sofort in prekäre Verhältnisse rutschen und Arbeitsplätze abbauen müssen. Der Ernst der Lage wurde nicht erkannt. 

Es drohen ein weiterer Abbau in der Kinder- und Jugendarbeit sowie Spartenschließungen. 

#rettedeintheater teilt zudem die große Zukunftssorge der freien Szene, da auch hier die dringend erforderliche Erhöhung der Projektmittel nicht realisiert wird. 

Die Abgeordneten der Landesregierung scheinen ihren eigenen Koalitionsvertrag immer noch nicht zu kennen, denn weiterhin halten sie sich nicht daran, die Erhöhungen der Tarife bei den kommunalen Theatern anteilig mitzutragen. 

Nachdem durch die Tarifparteien endlich faire Löhne für die Theatermitarbeitenden ausgehandelt wurden, sorgt die niedersächsische Landesregierung nun mit ihrer Entscheidung dafür, dass zwangsläufig ein massiver Stellenabbau passieren muss. 

Dies ist nicht zu akzeptieren. 

Es gibt Gründe, warum öffentliche und freie Theater gefördert werden: Wir haben einen Bildungsauftrag! Wir leisten Kinder- und Jugendarbeit! Wir bilden Fachkräfte aus! Wir stoßen politische und gesellschaftliche Debatten an! Wir sind Wirtschaftsmotoren! Die kommunalen Theater und Orchester sowie die freien Theater leisten dies nicht nur in Ballungszentren, sondern auch im gesamten Flächenland Niedersachsen. 

Die rot-grüne Landesregierung hat mit ihrer Entscheidung zu verantworten, dass – gerade im ländlichen Raum – demokratiefeindlichen Strukturen weniger entgegengesetzt wird, dass Kindern und Jugendlichen der Zugang zu Kultur verwehrt 

bleibt und der Fachkräftemangel sich weiter verschlimmert. Wer Kulturabbau zulässt, schadet auch der Wirtschaft und damit dem Wohlstand in Niedersachsen. 

Wir erteilen den Landtagsabgeordneten vor der nächsten Plenarwoche den klaren Auftrag: 

Keine symbolpolitischen Almosen, fördern Sie die Theater in auskömmlicher Form! Jetzt und zukünftig und vor allem nachhaltig! 

Aktionsbündnis #rettedeintheater 

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