Drei gestandene Künstlerinnen, Freundinnen, „Ostfrauen“ treffen sich, öffnen eine Flasche und reden. Mal am Küchentisch, mal auf der Datsche, mal auf dem Campus der ehemaligen FDJ-Jugendhochschule geht es um Erinnerungsfetzen und Widersprüche, um die Vielschichtigkeit von Prägungen und um mit den Jahren fremd gewordene Ideale. Annett Gröschner, Peggy Mädler und Wenke Seemann beleuchten das Glück krummer Lebensläufe, denken nach über die Gegenwart mit ihrer sich ständig reindrängelnden Vergangenheit, vermessen die Schwerkraft der Verhältnisse. Die Gespräche aus den so verbrachten sieben Nächten sind versammelt im Buch Drei ostdeutsche Frauen betrinken sich und gründen den idealen Staat (Hanser 2024). Es handelt vom Erinnern und Sich-neu-Erfinden und ist so gewitzt und warmherzig, wie es jede große Gesellschaftsdiskussion verdient. Am 4. September kommen die drei Autorinnen nach Göttingen und führen gemeinsam mit dem Publikum das Ringen, Trinken und Lachen um 20 Uhr im Literaturhaus fort.

Zu den Autorinnen
Annett Gröschner, geboren 1964 in Magdeburg, lebt seit 1983 in Berlin und ist Schriftstellerin und Journalistin. 2021 erhielt sie den Großen Kunstpreis Berlin – Fontanepreis und den Klopstock-Preis des Landes Sachsen-Anhalt.

Peggy Mädler, geboren 1976 in Dresden, lebt seit 1994 in Berlin und ist Autorin und Dramaturgin. Für ihren zweiten Roman Wohin wir gehen erhielt sie 2019 den Fontane-Literaturpreis der Fontanestadt Neuruppin und des Landes Brandenburg.

Wenke Seemann, geboren 1978 in Rostock, lebt seit 2000 in Berlin und ist freie Künstlerin und Sozialwissenschaftlerin. Ihre Arbeiten waren in u. a. in der Kunsthalle Rostock, dem Albertinum Dresden und dem Sprengel Museum Hannover zu sehen.