Basisausstellung
Forum Wissen
Räume des Wissens
Entstehung von wissenschaftlichem Wissen
Wissenshunger, Entdeckerlust, Neugierde: Erleben Sie das Wissensmuseum der Universität Göttingen. Eintritt kostenfrei!
Die Basisausstellung “Räume des Wissens” nimmt die Wissenschaft selbst unter die Lupe. Auf 1400 qm Ausstellungsfläche geht es um die Frage: Wie entsteht Wissen? Wer ist daran beteiligt? Welche Dinge, Instrumente und Verfahren werden dafür eingesetzt? Im Forum Wissen, dem Museum der Universität Göttingen, können Besucher*innen die Prozesse des Wissen-Schaffens nachvollziehen. Unser studentisches Kommunikator*innen-Teamsteht unseren Besucher*innen bei der Orientierung im Haus und bei Fragen rund um den Besuch zur Seite.
Visitenkarte und entscheidende Schnittstelle des Forum Wissen zur Öffentlichkeit ist die Basisausstellung, die sich über zwei Stockwerke und eine Fläche von 1.400 m² erstreckt und durch drei Prologräume und 12 „Räume des Wissens“ führt. Ihr zentrales Thema ist die Entstehung von wissenschaftlichem Wissen: Wie und wo wird Wissen geschaffen, verbreitet und erhärtet? Welche Akteure sind daran beteiligt – welche Menschen, Dinge oder Zusammenhänge? Der Großteil der Exponate stammt aus den Sammlungen der Universität Göttingen. Ausgehend von diesen lokalen Objektbeständen, Konstellationen und Narrativen werden in der Ausstellung allgemeine zu beobachtende Prinzipien des Wissen-Schaffens dargestellt.
Prolog
Drei Prologräume im Erdgeschoss leiten auf das Thema hin: Im Prozess des Wissen-Schaffens spielen Perspektiven, Praktiken und Verknüpfungen eine wesentliche Rolle.
Im ersten Bereich Perspektiven begrüßt eine Anzahl durchaus ungewöhnlicher „Köpfe der Wissenschaft“ die Besucher*innen und sensibilisiert sie für die Bedeutung von Blicken, Standpunkten und Sichtweisen, von denen – in der Wissenschaft wie in der Ausstellung – jede Erkenntnis abhängt. Die Exponate werden per Audio-Statements aus verschiedenen Blickwinkeln kommentiert. Dieser Ansatz setzt sich an ausgewählten Objekten im weiteren Rundgang fort. Implizit wird so auch immer wieder gefragt: Wer „spricht“ in dieser Ausstellung, von welcher Position aus und wie laut?
Der zweite Bereich führt das Prinzip der Praktiken ein. Eine raumfüllende Filmcollage versammelt Sequenzen alltäglicher Verrichtungen, Abläufe und Handgriffe. Ziel ist es, von Beginn an den Blick auf die vielen kleinen Schritte, die oft unscheinbaren, nicht selten unsichtbaren Handlungen in spezifischen räumlichen und sozialen Settings zu lenken, auf denen wissenschaftliches Wissen aufsetzt. In den folgenden Wissensräumen tauchen die Praktiken-Filme immer wieder auf und treten, teils von den Akteur*innen kommentiert, als gegenwärtiger Akzent ins Verhältnis zu den überwiegend historischen Exponaten.
Der dritte Bereich Verknüpfungen führt in die geopolitische Dimension des Wissen-Schaffens ein und verortet Göttingen im globalen Kontext. An einem medialen Kartentisch können die Objektbiografien von elf ausgewählten Exponaten bzw. Exponatgruppen aus unterschiedlichen Sammlungen erschlossen werden. Die Geschichten richten den Fokus auf die Mobilität von Menschen und Dingen: durch verschiedene Hände und Zeiten, über Grenzen und Köpfe hinweg, mit unterschiedlichen Mitteln, zu unterschiedlichen Zwecken, mit weitreichenden Folgen für die Fabrikation wissenschaftlichen Wissens. Das Prinzip der Translokation und Mobilität von Dingen, die je nach Kontext anderes bewirken und bedeuten können, wird in den folgenden Räumen modellhaft wieder aufgenommen.
Im Obergeschoss befindet sich der Hauptteil der „Räume des Wissens“. Jeder der 12 Räume wird mit eigenen Fragen, Themen und Wissenspraktiken verbunden. Der Raum „Museum“ stellt eine traditionelle Form der Wissenskommunikation mit ihren Kernaufgaben Forschen, Bewahren, Sammeln, Präsentieren und Vermitteln vor und greift die Geschichte der Göttinger Universitätsmuseen auf. Im Raum „Schränke“ wird die materielle Praxis des Ordnens und die (Un)Möglichkeit thematisiert, Menschen, Tiere und Pflanzen in eine fixe Ordnung zu bringen. Das „Labor“ und das „Feld“ stellen raumgebundene Forschungsbereiche vor. Am „Schreibtisch“ werden Wissenspraktiken behandelt, die um den Schreibtisch herum stattfinden, wie Transkribieren, Korrigieren, Kommentieren oder Veröffentlichen. Die „Werkstatt“ stellt das handwerkliche Arbeiten als Teil der akademischen Wissensproduktion vor. Im „Atelier“ geht es dagegen um Techniken der Visualisierung und die Rolle von Bildern im wissenschaftlichen Erkenntnisprozess. Der „Holzweg“ versinnbildlicht das Irren, Scheitern und Umdenken im Kontext der Forschung; im „Markt“ stehen die Gesetze der Marktwirtschaft und ihre Bedeutung für das Wissen-Schaffen im Fokus. Der außergewöhnlich gestaltete „Salon“ ermöglicht Einblicke in wissenschaftliche Debatten der Vergangenheit und Gegenwart. Die Basisausstellung umfasst auch ‚klassische‘ Räume des Wissens wie die „Bibliothek“ oder den „Hörsaal“.
Darüber hinaus zeichnet sich die Basisausstellung durch ihre Dynamik aus: Auf so genannten Freiflächen, die sich über die gesamte Ausstellung verteilen, werden im stetigen Wechsel aktuelle Themen aus Wissenschaft und Forschung unterschiedlicher Disziplinen oder künstlerische Interventionen vorgestellt.
Mediale Formate spielen neben den kulturhistorischen Exponaten eine tragende Rolle in der Basisausstellung. Eine durchgehende Spur produzierter Filme stellt über Monitore und raumprägende Projektionen Praktiken der Forschung und Lehre vor. Kurze Audio-Statements einer Vielzahl von Akteur*innen von inner- und außerhalb der Universität werfen unterschiedliche Perspektiven auf Dinge und Themen. An interaktiven Objektstationen können Exponate digital „eingesammelt“, spielerisch untersucht und bearbeitet werden.
Ausstellungstexte: Deutsch/Englisch
Sprachen: Deutsch, Englisch, Leichte Sprache, Deutsche Gebärdensprache
Das Forum Wissen hat Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
weitere Informationen des Veranstalters
Ort:
Forum Wissen
Berliner Straße 28
37073 Göttingen
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