Willkommen im Kulturportal vom Kulturbüro Göttingen. 

Hier finden Sie Termine und Nachrichten aus dem Kulturleben der Region. Sie können sich einloggen oder neu registrieren, Ihr Abonnement abschließen oder verwalten, in dem Sie auf das Menü rechts klicken. (Die drei kleinen schwarzen Balken.)
Mit einem bezahlten Abonnement haben Sie Zugang zu allen Texten und Funktionen – und unterstützen die Arbeit des Kulturbüros.

Information
Händel-Festspiele

Tanz der Instrumente

Information
Ensemble »Prisma« im Café George
von Tina Fibiger, erschienen am 21. Mai 2023
Ensemble »Prisma« zu Gast im »Café George« im Forum Wissen | © Photo: Alciro Theodoro da Silva

Die Musik tanzt und mit ihr die Instrumente. Zu Auftakt des Café George im Forum Wissen mag auch das Publikum nicht still an den Tischen zu verweilen. Die Füße wippen mit und manchmal auch die Hände, wenn das Ensemble »Prisma« musikalisch durch die Straßen von London flaniert und auch seine Abstecher nach Irland mit vergnüglicher Volksfestatmosphäre verbindet. 

Schon bei seinen Ausflügen in die Region hat das Quartett die Instrumente auf Marktplätzen, an Schulen und Treffpunkten tanzen lassen, unterwegs mit den »Rollenden George«. Überall begeisterte es seine kleinen und großen Gäste, auf der mobilen Bühne eines blauen LKW und dann im Gespräch ganz unmittelbar für Händel, seine Zeitgenossen ihre Musik und die Festspiele. Bei so vielen beschwingenden Entdeckungen brauchte es natürlich keine Aufforderung zum Mittanzen, wenn Open Air ein barockes Volksfest gefeiert wurde.

Das kolossale Walgerippe hält wacker die Stellung unter der Decke des kulinarischen Treffpunktes im Forum Wissen, auch wenn es vermutlich gern ein bisschen mitschwingen würde, wenn sich Elisabeth Champollion (Blockflöten), Henriette Otto (Violine), Liam Byrne (Gambe) und Fernando Olivas (Theorbe, Gitarre) melodisch und rhythmisch anfeuern und sich über heitere Repliken ebenso freuen wie über kleine solistische Abenteuer, die in den Liedern von John Playford und Henry Purcell ebenso schlummern, wie in Purcells Opern und natürlich in denen von Georg Friedrich Händel. Dann besingt die Geige Händels berühmte Arie »Lascia Chiio pianga« in einem zauberhaften kammermusikalischen Arrangement.  

Jochen Schäfsmeier hat als geschäftsführender Intendant die Rolle des Moderators übernommen, die er auch gerne Elisabeth Champollion überlässt, die jetzt die Opernfans mit einem Augenzwinkern herausfordert, über ein stürmisches musikalisches Feuerwerk zu rätseln, aus welchem Werk es wohl stammt Auch mit den Luftgöttern in Händels Oper »Rinaldo« schwärmt das Ensemble in seine Lieblingsopernarien aus und wird vom Publikum ebenso stürmisch gefeiert. Das sei bislang brave Musik gewesen, witzelt die Flötistin, und dass das Programm von Prisma zum Café George unter einem englischen Stern stünde, ebenso wie das mobile Repertoire auf dem »Rollenden George«. 

Von einer ungebrochenen Tradition auf den britischen Inseln erzählt die Musikerin, die auch »Prisma« begeisterte. Dass die so genannte Kunstmusik nicht nur in den ehrwürdigen Konzerthallen gefeiert wurde, sondern auch in den Londoner Pubs erklang, um sich dort mit den Volksmusiktraditionen zu verbünden und dann als flotter Jig oder als anrührende Ballade über Land zu reisen.  

Spontan verwandelt Henriette Otto ihre Violine in eine Fiddle, während Fernando Olivas mit den Saiten seiner Barockgitarre zu trommeln scheint und die Gambe von Liam Byrne rhythmisch pulsiert. Die Flöte tanzt natürlich mit und lässt die Töne bei einem Luftsprung von Elisabeth Champollion besonders gerne hüpfen und springen. Selbst Georg Friedrich Händels c-Moll Triosonate klingt wie ein Tanz der Instrumente, die einander in den schönsten Klangverzierungen und Kontrasten begegnen, um gemeinsam ein musikalisches Fest zu feiern. Mit Henry Purcell begibt sich das reisefreudige Ensemble auch in lyrische Gefilde, wo sich mit den melodischen Seufzern »If love is sweet passion« wunderbar romantisch schmachten lässt.

»Streets of London« heißt das aktuelle Album des »Prisma«-Ensemble, das vom Unterwegssein auf den britischen Inseln erzählt. Und da der Titel auf eine Pop Ballade von Ralph McTell anspielt, bekommt sie jetzt im Café George barockes Flair, bis ein weiteres musikalisches Volksfest in seiner irischen Variante gefeiert wird. Die Geige möchte noch einmal mit Theorbe, Gambe und Flöte tanzen, um das Publikum  aufs Schönste zu beschwingen.  

Tina Fibiger

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.