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Händel-Festspiele

Ein Konzert voller Virtuosität

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Erik Bosgraaf & Francesco Corti
erschienen am 30. Mai 2023
Francesco Corti und Erik Bosgraaf in der Göttinger Universitätsaula | © Photo: Alciro Theodoro da Silva

Das Konzert mit dem Flötisten Erik Bosgraaf und dem Cembalisten Francesco Corti am 28.05. in der Aula am Wilhelmsplatz war eine Hommage an die Prinzessin Anna von Großbritannien, Irland und Hannover, ihres Zeichens große Musikliebhaberin und Schülerin Georg Friedrich Händels, was das Konzert thematisch passend in den Rahmen der Händel Festspiele 2023 einordnete.

Doch nicht nur zu Händel hatte Anna eine Beziehung. Leclair war fünf Jahre lang Konzertmeister an ihrem Hof in Den Haag und widmete ihr kurz nach dem Ende seiner Zeit dort seinen Opus 9. Auch Johann Christian Schickhardt war Gast an Annas Hof in Den Haag. Unico Wilhelm van Wassenaer war dort zwar offiziell als Diplomat und nicht als Musiker tätig, komponierte aber dennoch Musik.

Auf dem Programm standen die beiden Flöten-Sonaten C-Dur (HWV 365) und h-Moll (HWV 367a) sowie die Cembalo-Suite Nr.3 d-Moll (HWV 428) von Händel, die Sonata seconda und die Sonata terza (beide in g-Moll) von Unico Wilhelm van Wassenaer, die Sonata op. 9 Nr. 7 G-Dur von Jean Marie Leclair und die Sonate E-Dur von Johann Christian Schickhardt.

Das Konzert begann mit Händels C-Dur Sonate, einem Stück, welches Bosgraafs Können sogleich zur Schau stellte. Besonders die schnellen Sätze waren komplex, vielseitig und meisterhaft vorgetragen. Es folgte van Wassanaers Sonata terza. Weniger virtuos in ihrer Komposition, war diese Sonate jedoch genauso schön vorgetragen und begeisterte vor allem durch den sehr schnellen letzten Satz mit seinen vielen Triolen in der Flöte.

Nach diesen beiden Stücken verließ Bosgraaf die Bühne und überließ sie ganz und gar seinem Kollegen Francesco Corti für seinen Vortrag von Händels Cembalo-Suite (HWV 428), einer wahrlich meisterhaften Darbietung. Manche Sätze der Suite waren schnell und voller rasanter Abwärtsläufe, manche langsamer und gefühlvoller. Mal war die Begleitung so virtuos wie die Hauptstimme, mal minimalistisch und nur bestehend aus einfachen Akkorden, Arpeggien und einstimmigen Bassläufen. Am imposantesten war allerdings definitiv der letzte Satz der Suite mit seinen vielen Takt- und Tempowechseln, dem Wechsel von Haupt- und Begleitstimme zwischen der linken und rechten Hand und seinen spannungssteigernden Ritardandi.

Nach der Pause folgte die Sonata op. 9 Nr. 7 in G-Dur von Jean Marie Leclair, die der Komponist der Protagonistin des Konzerts, Königin Anna von Hannover, gewidmet hatte. Auch hier überzeugte Bosgraaf mit seinem virtuosen Flötenspiel. In diesem Stück waren die höheren und tieferen Passagen enger miteinander verbunden als in den Stücken der ersten Hälfte. Nun spielten Bosgraaf und Corti van Wassanaers Sonata seconda. Diese Sonate zeichnete sich vor allem durch ihre vielen Sequenzläufe und betonenden Ritardandi aus. Es folgte Händels h-Moll Sonate (HWV 367a). Hier konnte nicht nur Bosgraaf, sondern auch Corti erneut sein virtuoses Können beweisen. Den Abschluss bildete Schickhardts Sonate in E-Dur. Diese war geprägt durch ihre rasend schnellen Sätze, in denen die kompositorische Komplexität und die Fähigkeit der Musiker im Konzert wohl ihren Höhepunkt fanden. Der tosende Applaus, den die beiden Musiker für diese fantastische Darbietung ernteten, war wohlverdient. Als Zugabe spielten sie den ersten Satz der G-Dur Sonate aus Jean-Baptiste Loeillets Opus 3.

Sophia Schultze

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