Die tibetische Nonne Deshar wagt den ultimativen Protest. Sie verbrennt sich selbst, nachdem die chinesischen Machthaber ihr Kloster zerstört und den Abt ermordet haben. Wie viele ihrer Landsleute versteht auch sie ihre Selbstverbrennung als ultimatives Zeichen für einen gewaltlosen Widerstand gegen das chinesische Gewaltregime. Der Geschichte Deshars über die Chancen und die Grenzen des gewaltlosen Widerstandes widmet sich ein tibetisches Theaterensemble, das im nordindischen Exil auch seine Geschichte erzählt.
»Pah-Lak« heißt das Stück, das in der Inszenierung von Harry Fuhrmann auf seiner ersten Gastspielreise durch Deutschland und die Schweiz auch am Deutschen Theater in Göttingen gastiert. Es ist das erste Schauspielprojekt in tibetischer Sprache, versehen mit deutschen Übertiteln, mit dem das Ensemble den anhaltenden Freiheitskampf in seinem Heimatland auf einer Theaterbühne öffentlich machte.
Zum Gastspiel des Tibet Theatre am 3. Juni dokumentiert eine Begleitausstellung die politischen, sozialen und kulturellen Verwerfungen unter dem Diktat der Volksrepublik China, die bereits in den Tagen vor der Aufführung im DT-Glasfoyer zu sehen ist. Geplant ist auch ein Publikumsgespräch mit dem Ensemble und mit Regisseur Harry Fuhrmann.
Am Telefon im Gespräch mit Tina Fibiger beschreibt Fuhrmann die Geschichte und die Bedeutung dieses Theaterprojektes.
Das Stück »Pah-Lak« in tibetischer Sprache von Abhishek Majumdar ist am 3. Juni 2023 um 19.45 Uhr im Deutschen Theater in Göttingen zu sehen.