Warum in die Ferne schweifen,
Warum Oma, Mutter, Kind
staugestresst mit heißen Reifen
Pfingsten in den Süden schleifen,
wo auch schon die andern sind?
Warum in die Ferne düsen?
Barbados und Florida?
Warum schlappe Palmen leasen
in obskuren Paradiesen?
Sieh’, das Gute liegt so nah!
Für uns liegt’s gleich um die Ecke.
Morgens rasch ein Schlückchen Tee,
und dann Fresskorb, Buch und Decke,
und schon gehn wir auf die Strecke
mit dem Rad zum kleinen See.
Zwischen Feldern, zwischen Bäumen
schmiegt er sich so still und weich.
Sonnenwarme Wiesen säumen
rings das Wasser. Ente träumen
unterm hängenden Gesträuch.
Menschen breiten bunte Decken.
Und der Duft vom Würstchengrill
soll den kleinen Hunger wecken.
Kinder toben, andre schlecken
Eiscreme. Und die Zeit steht still.
Warum in die Ferne jetten?
Mach es morgen so wie ich.
Und Du findest - wolln wir wetten -
zwischen Brennesseln und Kletten
einen Fleck, ‘nen stillen netten
für die Liebste und für dich.