Ich ließ vor Ostern mich verpflichten,
was mächtig Heiteres zu dichten.
Doch gibt’s in frühlingshaften Zeiten
nicht lustvollere Tätigkeiten,
als die, ein Spaßgedicht zu machen?
Auf Ostern? Was gibt’s da zu lachen?
Zum Beispiel sind so Osterlämmer
nicht gerade die Satirehämmer.
Und Witze übers Eierblasen?
Na ja. Und auch die Osterhasen
aus Marzipan und Schokolade?
Ganz öde. Wenn man nicht gerade
beim wilden Auf-die-Suche-gehen
sich auf sie draufsetzt aus Versehen
und sie zu einem Fleck verbreitert,
was zugegeben stets erheitert.
Doch dass man, wenn man was versteckt,
ein Ei von vor fünf Jahr‘n entdeckt,
ist kaum satirekompatibel.
Auch dass mir regelmäßig übel
wird, wenn ich Eier mit Likör
- aus purer Höflichkeit – verzehr.
Das finde ich nun gar nicht lustig.
Doch ganz besonders packt der Frust mich,
wenn ich aus meinem Fenster schau.
Das Osterwetter? Grau in Grau.
Der Regen peitscht durch die Allee.
Osterspaziergang? Witzig? Nee!
Und Aufersteh’n in dieser Zeit
sorgt auch nicht recht für Heiterkeit.
Säß ich nicht hier des Reimens wegen,
hätt‘ ich jetzt Lust, mich hinzulegen.