Das Museum Friedland bekommt mehr Platz. Im Beisein von Niedersachsens Finanzminister Gerald Heere (Grüne) wurde am Dienstag der Grundstein für den Erweiterungsbau gelegt. Bei seiner Eröffnung im März 2016 war das Museum Friedland das erste Museum in Deutschland, das sich mit der Aufarbeitung der Themen Flucht und Vertreibung beschäftigte.
In einer Dauerausstellung informiert es über die wechselvolle Geschichte des benachbarten Grenzdurchgangslagers Friedland von 1945 bis 2015. Die Dauerausstellung im Erweiterungsbau wird die Migration nach Deutschland von 2011 bis in die heutige Zeit thematisieren. „Egal ob Ukraine oder der Sudan - der Blick auf die gegenwärtige politische Weltkarte zeigt, dass die Flucht vor Krieg und Gewalt leider kein Phänomen der Vergangenheit ist“, betonte Museumsleiterin Anna Haut.
„Die Museumserweiterung ist sowohl hinsichtlich seiner zukünftigen Verwendung als auch baufachlich ein sehr spannendes und hochaktuelles Vorhaben“, sagte Heere. Die Landesregierung habe sich zum Ziel gesetzt, alle öffentlichen Liegenschaften bis 2035 in der Gesamtbilanz klimaneutral zu bewirtschaften. Damit stünden auch die bereits laufenden Baumaßnahmen vor besonderen Herausforderungen.
Umso mehr freue es ihn, dass beim Bau in Friedland die Nachhaltigkeitskriterien berücksichtigt würden, fügte Heere an: „Im Ergebnis werden die Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes mehr als erfüllt.“ Die Eröffnung des Erweiterungsgebäudes, das dann auch ein Museumskaffee beherbergen wird, ist für 2025 geplant. Die Investitionen für den gesamten zweiten Bauabschnitt belaufen sich auf rund 17 Millionen Euro. Zehn Millionen Euro werden vom Bund beigesteuert.