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GSO

Kleiner Konzertsaal, große Klänge

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GSO Aula-Klassik »Anna Magdalena« mit dem Dirigenten und Solocellisten Wolfgang Emanuel Schmidt
von Sophia Schultze, erschienen am 01. April 2023
Wolfgang Emanuel Schmidt | © Photo: Christian Steiner

Am 30. und 31. März gab das Göttinger Symphonie Orchester (GSO) zwei lebhafte Konzerte unter der Leitung von Wolfgang Emanuel Schmidt – sowohl vom Dirigentenpult als auch vom Sitzplatz des Solisten aus. Auf dem Programm standen eine Bearbeitung einiger ausgewählter Stücke aus dem „Notenbüchlein für Anna Magdalena Bach“ von Elena Kats-Chernin für Orchester, das Konzert für Violoncello und Orchester Nr. 1 in C-Dur von Joseph Haydn, die Gymnopédies Nr. 1 und Nr. 3 von Erik Satie, orchestriert von Claude Debussy und Georges Bizets Symphonie in C-Dur.


Los ging es mit den Stücken aus Anna Magdalenas Notenbüchlein. Ursprünglich für Klavier geschrieben, wurden diese Stücke von der australischen Komponistin Elena Kats-Chernin erst für Streichquartett, dann später für Orchester bearbeitet. Kats-Chernin ist auf Einladung des GSO in dieser Spielzeit »Composer in Residence«, ihre Werke tauchen in verschiedenen GSO-Programmen auf. 

Und auch wenn die Arrangements für Orchester weiterhin nur Streicher verwenden, so war das dynamische Potenzial der an diesen Abenden erklingenden Version doch umso ausschweifender, die Rhythmik, umso ergreifender und der Klang, umso voller, besonders in einem so kleinen Konzertsaal wie der Aula am WIlhelmsplatz.


Es wird wohl kaum jemand widersprechen, dass das Konzert für Violoncello und Orchester in C-Dur von Joseph Haydn den Höhepunkt des jeweiligen Abends darstellte. Wolfgang Emanuel Schmidt leitete hierbei das Orchester nicht nur als Dirigent an, sondern saß auch als Solist am Cello. Und genau so souverän wie er dirigierte, so spielte er auch das Konzert. Die virtuosen Passagen waren kraftvoll und zielsicher, die langsameren Passagen gefühlvoll und ergreifend, und das Stück insgesamt ein Genuss für die Ohren. Doch nicht nur der Solist überzeugte mit seinem Auftritt; dem Orchester sei ebenfalls gebührende Anerkennung gezahlt. So folgte es stets präzise dem Solisten in Tempo und Dynamik und lieferte gekonnt das Fundament. Vor der Pause gab es dann noch überraschend eine Zugabe von Schmidt in Form einer von Mtislav „Slava“ Rostropowitsch komponierten Cello Etüde, dem russischen Cellisten, unter dem Schmidt in seiner Jugend selbst studierte, wie er dem Publikum erzählte, mit der er abermals sein Können bewies. Tatsächlich wurde sein Talent in dieser Etüde womöglich noch besser dargestellt, war doch das Ausmaß an verwendeten Spieltechniken höher und der dynamische Ambitus größer als in Haydns Konzert.

Nach der Pause folgten dann die Gymnopédies Nr. 1 und Nr. 3 von Erik Satie in einem Orchesterarrangement von Claude Debussy. Hierbei standen die Bläser des Orchesters erstmals im Vordergrund. Oboe, Querflöte und Waldhorn erklangen solistisch, während die Streicher eher in den Hintergrund rückten und als Klangteppich dienten. Auch die Harfe bildete einen gern willkommenen Zusatz zur Klangvielfalt des Orchesters.

Das Finale bildete Georges Bizets Symphonie in C-Dur. Und was für ein grandioser Abschluss es war. Nun kam endlich das volle Orchester zum Einsatz. Nicht nur Streicher, Hörner, Oboen und Querflöten waren zu hören, sondern auch Klarinetten, Trompeten, Fagotte und Schlagwerk. War der Rest des Programms klar von den Streichern dominiert, so kamen hier wahrlich die Bläser zum Vorschein. Ob im heiteren Allegro vivo des ersten Satzes, dem langsameren und gefühlvolleren Adagio des zweiten Satzes oder dem belebten, schwungvollen Allegro vivace des dritten und vierten Satzes, die Bläser waren der Fokus der Symphonie. Vielseitig und abwechslungsreich solistisch eingesetzt verliehen sie dem Werk ein viel breiteres Ausmaß an Klangfarben als alle vorhergehenden Stücke, und durch sie konnte das Orchester ein deutlich umfangreicheres dynamisches Spektrum abdecken. Damit bildete Bizets Symphonie den krönenden Abschluss eines Abends, der Musikfreunden nur Freude bescheren konnte.

Sophia Schultze

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